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POLITIK/420: EU-weites Verbot von Stierkämpfen jetzt (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 20. März 2007

Tortur und nicht Kultur:

EU-weites Verbot von Stierkämpfen jetzt


Der Deutsche Tierschutzbund fordert die EU-Parlamentarier auf, sich einer aktuellen schriftlichen Erklärung von vier Abgeordneten zum Verbot von Stierkämpfen in der EU anzuschließen. Der Verband appelliert an die Bevölkerung, mit Protestschreiben Druck auf die deutschen EU-Parlamentsabgeordneten auszuüben, damit diese die Erklärung noch bis zum 15. April unterschreiben. Noch immer finden in mehreren Ländern Südeuropas Stierkämpfe statt. In Spanien werden jährlich rund 2.000 Stierkampfveranstaltungen durchgeführt. Europaweit fallen jedes Jahr etwa 40.000 Tiere dem unter dem Deckmantel der kulturellen Tradition laufenden Spektakel "Stierkampf" zum Opfer. Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung lehnt Stierkämpfe als archaisch und tierquälerisch ab. Weitere Informationen zur Initiative gegen den Stierkampf können auf der Internetseite www.tierschutzbund.de abgerufen werden.

Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes Robert Evans, Mojca Drcar Murko, Gitte Seeberg und Carl Schlyter haben am 15. Januar 2007 eine schriftliche Erklärung zu einem EU-weiten Verbot von Stierkämpfen zur Unterzeichnung durch die Abgeordneten des Europäischen Parlamentes vorgelegt. Für eine solche schriftliche Erklärung werden 393 Unterschriften benötigt, erst dann ist sie wirksam. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 15. April 2007.

"Wer Stierkämpfe als fröhliches und traditionelles Ereignis feiert, verschließt die Augen vor Tierleid und dem äußerst grausamen Umgang mit den Tieren. Auch die Europäische Union muss endlich aufwachen und darf diese öffentlich zur Schau getragene Tierqual nicht mehr länger dulden!", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Er begrüßt die Initiative der fünf Europaparlamentarier. "Der Stierkampf ist eine Volksbelustigung, die den moralischen und ethischen Grundüberzeugungen einer Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts widerspricht", konstatiert Apel.

Eine entscheidende ökonomische Basis für das Fortbestehen des Stierkampfes ist der Tourismus, denn die Arenen sind zum größten Teil nicht mit Einheimischen sondern mit Touristen gefüllt. Aus diesem Grund fordert der Deutsche Tierschutzbund Urlauber auf, solche Veranstaltungen zu boykottieren.

Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation lehnt generell alle Brauchtümer ab, bei denen sich Menschen am Tierleid ergötzen. In der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn kann eine detaillierte Informationsbroschüre zum Thema "Stierkampf" angefordert werden.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 20. März 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2007