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MELDUNG/361: Neu - Handbuch für tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement (MfT)


Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Pressemitteilung vom 17. Mai 2018

Neu: Handbuch für tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte veröffentlicht heute sein neues Handbuch für ein effizientes, tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement. Es soll Kommunen und Tierschützern die praktische Umsetzung des Konzepts vor Ort erleichtern. Das Handbuch wird an die kommunalen Spitzenverbände und die Tierschutzbeauftragten der Länder verschickt, um den tierschutzgerechten Umgang mit den Tieren voranzubringen.

Auf 27 Seiten stellt der Bundesverband Menschen für Tierrechte die aktuellen Grundlagen für Einführung und Umsetzung eines tierschutzgerechten Stadttaubenmanagements vor. Das sogenannte Aachener oder Augsburger Modell beruht auf der Anbindung und Fütterung der Tauben in Schlägen einschließlich der Geburtenkontrolle durch Eieraustausch. Die aktuellen Erkenntnisse wurden von der Biologin Alexandra Weyrather zusammengestellt und eignet sich für Kommunen, Stadtverwaltungen und Tierschützer, die das Stadttaubenmanagement vor Ort umsetzen wollen. Das Handbuch umfasst die Ursachen der Stadttaubenproblematik, Rahmenbedingungen, Schlagtypen und Ausstattung, Fütterung, Eiertausch, Sterilisation, Vergrämung, Fütterungsverbote sowie Taubenzählung und Erfolgskontrolle.

"Für die Tauben ist es schwer, als domestiziertes Haustier in der Stadt unter art- und tierschutzwidrigen Bedingungen zu überleben. Für die Kommunen ist es ihrerseits schwer, mit den Tauben tierschutzgerecht umzugehen und gleichzeitig ihre Belästigungen zu reduzieren. Das Handbuch vermittelt, wie das gelingen kann. Deshalb haben wir die kommunalen Spitzenverbände und die Tierschutzbeauftragten der Länder direkt angesprochen und setzen auf ihre Unterstützung", so Dr. Christiane Baumgartl-Simons, stellvertretende Vorsitzende der Tierrechtsorganisation.

War es vor der Jahrhundertwende noch die Regel, Taubenbestände durch verschiedene Tötungsmaßnahmen zu dezimieren, sind solche Methoden heute aufgrund tierschutzrechtlicher Bestimmungen unzulässig und haben sich zudem als unwirksam zur Lösung des Stadttaubenproblems erwiesen. Daher haben viele Kommunen Programme zu einer tierschutzgerechten Taubenkontrolle auf den Weg gebracht mit dem Ziel, die Taubenpopulation in einer für die Stadt akzeptablen Größenordnung zu regulieren und die Konfliktsituation mit den Tauben zu entschärfen. Ob das Management erfolgreich ist, lässt sich an einer gesunden und rückläufigen Taubenpopulation, dem Rückgang der Beschwerden aus der Bevölkerung, der Zahl der ausgetauschten Eier und den entsorgten Kotmengen ermitteln.

1995 führten Augsburg und Aachen als erste Städte betreute Schläge für Stadttauben ein. Entwickelt wurde das Konzept von der Bundesarbeitsgruppe Stadttauben, Mitglied im Bundesverband Menschen für Tierechte.

Der Bundesverband verfolgt die kommunale Etablierung des tierschutzgerechten Stadttaubenmanagements und informiert hierzu auf seiner Website unter:
www.tierrechte.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Mai 2018
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Geschäftsstelle: Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath
Telefon: 0211 / 22 08 56 48, Fax. 0211 / 22 08 56 49
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2018

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