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INITIATIVE/447: Wildtiere sind keine Zirkustiere (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 7. Mai 2018

Wildtiere sind keine Zirkustiere

Gemeinsame Aktion des Deutschen Tierschutzbundes und seines Landesverbands Rheinland-Pfalz in Trier


Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Rheinland-Pfalz machen heute in Trier auf das Leid von Wildtieren im Zirkus aufmerksam. Anlass ist das anstehende Gastspiel des Circus Krone (16.-22. Mai). Die Aktion ist zudem Startschuss für eine Plakataktion der beiden Verbände, die ab dem 8. Mai mit ausdrucksstarken Motiven die Situation der Zirkustiere deutlich macht - verteilt über insgesamt 16 Großflächen im Messepark sowie 56 Plakatvitrinen in ganz Trier.

"Dass Elefanten, Tiger, Löwen und viele andere Wildtiere in der Manage fragwürdige Kunststücke vorführen müssen - nur um das Publikum zu unterhalten - ist nicht mehr zeitgemäß, Tradition hin oder her", sagt Lea Schmitz, Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes. Andreas Lindig, Vorsitzender des Landesverbands Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes, ergänzt: "Insbesondere Wildtiere stellen hohe Ansprüche an ihre Unterbringung. In einem fahrenden Unternehmen sind diese nicht zu erfüllen - egal, wie sehr der Zirkus selbst seine Tierhaltung schön redet."

Vorgaben für Zirkusse sind zu lasch

Die Vorgaben zur Tierhaltung, die die "Zirkusleitlinien" des Bundeslandwirtschaftsministeriums machen, sind aus Sicht der Tierschützer - und auch im Vergleich zu anderen Vorgaben, etwa für Zoos - veraltet und erschreckend gering. Winzige Außengehege bieten in der Regel kaum Abwechslung oder artgemäße Beschäftigung. Das immer wieder herangezogene Argument, dass Wildtiere im Zirkus durch Dressur und Auftritte körperlich und geistig gefordert werden, hält einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht stand.

Tierschützer und Bundesrat fordern Wildtierverbot

Neben dem Appell der Tierschützer hat auch der Bundesrat bereits drei Mal die Regierung dazu aufgefordert, ein bundesweites Verbot für Wildtiere im Zirkus zu erlassen. Während immer mehr europäische Länder mit gutem Beispiel vorangehen und entsprechende Beschlüsse zu Wildtierverboten fassen, wie aktuell Irland, Italien oder Dänemark, hat die Bundesregierung es jedoch über Jahre versäumt, ein solches Verbot einzuführen. Stattdessen vergeben immer mehr Kommunen keine Standflächen mehr an Zirkusse, die Wildtiere mit sich führen - aus Tierschutzsicht ein Schritt in die richtige Richtung.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 7. Mai 2018
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2018

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