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TIERHALTUNG/553: Elend der Mast-Enten in Deutschland (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 4. Juli 2012

Elend der Mast-Enten in Deutschland



Anlässlich der gestern in Report Mainz (ARD) ausgestrahlten Bilder macht der Deutsche Tierschutzbund auf mangelhafte Regelungen für die intensive Pekingentenmast aufmerksam. Elementare Grundbedürfnisse, wie Bademöglichkeiten und Gefiederpflege werden nicht erfüllt. Die Zucht auf schnelles Wachstum führt dazu, dass einige Tiere am Ende der extrem kurzen Mastzeit nicht mehr aufstehen können und dann elendig verhungern oder verdursten. Trauriger Alltag für Millionen Pekingenten. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und die Landesminister sind nun als Gesetzgeber gefordert. Der Deutsche Tierschutzbund engagiert sich in den entsprechenden Arbeitsgruppen des "Tierschutzplan Niedersachsen", um die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern. Denn im Gegensatz zu Moschusenten ist eine artgerechte Haltung von Pekingenten möglich.

"Intensive Stallhaltung, ohne Tageslicht, keine Badegelegenheiten, Qualzucht auf schnelle Mast. All das ist Alltag in deutschen Entenställen. Hier müssen verbindliche gesetzliche Regelungen her", fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Eine Freilandhaltung sowie Ställe mit Tageslicht und Einstreu, jederzeit Zugang zu Futter und Wasser, niedrige Besatzdichten und ausreichende Bademöglichkeiten gehören zwingend dazu und müssen gesetzlich verankert werden.

Für ein Ende der Moschusenten-Mast

Im Gegensatz zur Pekingente ist eine artgerechte Haltung in größeren Gruppen und in wirtschaftlich tragfähiger Form von Moschusenten nicht möglich. Deshalb kämpft der Deutsche Tierschutzbund für ein deutschlandweites Verbot der gewerblichen Haltung von Moschusenten. Ein richtiger Schritt ist die Ankündigung der Landesregierung Niedersachsens, die Moschusenten-Mast abzuschaffen. Darüber hinaus hat der Deutsche Tierschutzbund bundesweit den Handel angeschrieben und aufgefordert, Moschusentenprodukte aus den Regalen zu nehmen. Durch eine sofortige Auslistung entsprechender Artikel können Händler ein Zeichen für den Tierschutz setzen und einen wichtigen Impuls für gesetzliche Änderungen geben.

Der Tipp für Verbraucher:
Wer noch Entenfleisch ist, sollte genau schauen, wo es herkommt. Nur Enten mit den Bezeichnungen "Freilandhaltung", "bäuerliche Freilandhaltung", "bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter Auslauf" oder Bio oder Ökotiere sollten in Frage kommen. Tiere, die unter diesen Bezeichnungen vermarktet werden, wurden tiergerecht gehalten. Alle anderen Entenprodukte sollten boykottiert werden.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 4. Juli 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2012