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TIERHALTUNG/487: Käfigqual für Mastkaninchen - Hintergrundbericht in der neuen Ausgabe du und das tier (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 13. Oktober 2009

Käfigqual für Mastkaninchen: Hintergrundbericht in der neuen Ausgabe du und das tier


In der neuen Ausgabe von du und das tier berichtet der Deutsche Tierschutzbund als Titelthema "Hölle statt Höhle" über die nichtartgerechte Haltung von Mastkaninchen in Käfigbatterien. Ein weiteres Thema in der aktuellen Ausgabe ist die Haltung von Tieren in der Wohnung. Vor der Anschaffung eines Tieres müssen einige Überlegungen angestellt werden: Ist meine Wohnung groß genug, kann ich für Versorgung und Tierarztkosten aufkommen? Aber auch der Vermieter ist zu fragen und die Nachbarn mit einzubeziehen.

Die Ansprüche von Haus- und Mastkaninchen sind im Grunde die gleichen wie bei Wildkaninchen. Trotz der Zucht durch den Menschen haben sie ihr ursprüngliches Verhalten bewahrt, sind sehr bewegungsfreudig und auf Rückzugsmöglichkeiten angewiesen. Doch in Deutschland ähnelt die Haltung der Kaninchen für die Fleischgewinnung der von Legehennen: In eintönigen Käfigen, oft über mehrere Etagen übereinander gestapelt, vegetieren die Tiere unter unwürdigen Bedingungen. In gerade einmal 30 bis 40 Zentimeter hohen Drahtgitterverschlägen sind bis zu acht Kaninchen zusammengepfercht. Folgeschäden sind schmerzhafte Wirbelsäulenverkrümmungen und Gelenkprobleme, außerdem führen die Drahtgitter- oder perforierten Plastikböden häufig zu Pfotenverletzungen. Durch den Platzmangel und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten kommt es zudem zu schweren Verhaltensstörungen bei den Tieren, wie Aggressivität und Gitternagen.

Seit den 1950er Jahren steigt die Produktion von Kaninchenfleisch kontinuierlich an. Als Folge wurde die industrielle Massentierhaltung für die Tiere nach und nach Realität, deren Lebensbedingungen verschlechterten sich stetig. Weder in Deutschland, noch europaweit gibt es bislang rechtliche Bestimmungen, die die Haltung von Kaninchen konkret regelt. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein Verbot der Käfighaltung von Kaninchen. Des Weiteren muss dem artgemäßen Verhalten der Tiere Rechnung getragen und mehr Platz, Rückzugsbereiche, Einstreu, Nagematerial und strukturiertes Futter zur Verfügung gestellt werden.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift du und das tier gibt es auch praktische und rechtliche Tipps für die Tierhaltung in Wohnungen. Zudem wird über weitere Tierschutzthemen berichtet.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 13. Oktober 2009
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2009