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MELDUNG/1497: Jagdszenen im Revier der Platzhirsche (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen



6. September: Adrien Broner gegen Emmanuel Taylor

Adrien Broner, der 28 Auftritte gewonnen und einen verloren hat, trifft in seiner Heimatstadt Cincinnati auf Emmanuel Taylor, für den 18 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen. Broner war früher Weltmeister der WBO im Superfedergewicht, des WBC im Leichtgewicht und schließlich der WBA im Weltergewicht. Den letzten dieser Gürtel nahm er am 22. Juni 2013 dem New Yorker Paulie Malignaggi ab. Lange durfte er sich jedoch des frischen Ruhms nicht erfreuen, da er bereits bei seiner ersten Titelverteidigung am 14. Dezember 2013 dem Argentinier Marcos Maidana unterlag, der ihm die erste Niederlage seiner Karriere beibrachte.

Emmanuel Taylor dürfte keine hohe Hürde sein, da er im Februar gegen Chris Algieri verloren hat und sich zuletzt nur mühsam gegen den Aufbaugegner Karim Mayfield durchsetzen konnte. Während Broner selbstbewußt wie eh und je von einem sicheren Erfolg ausgeht, schielt er mit einem Auge nach wie vor nach Marcos Maidana, da ihm die Niederlage offenbar keine Ruhe läßt. Da der Argentinier jedoch kaum ins Halbweltergewicht herunterkommen würde, sollte Broner ihn lieber vergessen und seine Karriere in dieser Gewichtsklasse konsolidieren, die seinen körperlichen Voraussetzungen eher entspricht als das Weltergewicht.

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13. September: Floyd Mayweather gegen Marcos Maidana

Der in 46 Profikämpfen ungeschlagene Floyd Mayweather, Weltmeister der Verbände WBA und WBC im Welter- und Halbmittelgewicht, trifft im MGM Grand von Las Vegas erneut auf Marcos Maidana. Am 3. Mai hatte sich der 37jährige US-Amerikaner in einem spektakulären Vereinigungskampf zweier Weltmeister im Weltergewicht knapp nach Punkten gegen den sieben Jahre jüngeren Argentinier durchgesetzt, der nun 35 Siege und vier Niederlagen auf dem Konto hat.

In sportlicher Hinsicht macht die umgehende Revanche zweifellos Sinn, da Mayweather beim ersten Aufeinandertreffen mit Maidana die größten Probleme seit Jahren zu bewältigen hatte. Ausschlaggebend war jedoch die mutmaßliche Gunst des zahlungskräftigen Publikums, da es Floyd Mayweather schlichtweg an lukrativeren Alternativen fehlt, zumal der ebenfalls in Frage kommende Amir Khan wegen der islamischen Fastenzeit nicht zur Verfügung steht. Andere namhafte Kandidaten wie Manny Pacquiao oder Timothy Bradley stehen im kalten Krieg der Sender und Promoter auf der anderen Seite, Miguel Cotto, Erislandy Lara und Saul "Canelo" Alvarez haben in jüngerer Zeit Kämpfe ausgetragen.

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13. September: Humberto Soto gegen John Molina

Im Vorprogramm der Revanche zwischen Floyd Mayweather und Marcos Maidana in Las Vegas steigen Humberto Soto und John Molina miteinander in den Ring. Der 33jährige Soto gehörte früher zu den führenden Akteuren im Superfeder- und Leichtgewicht, wo er jeweils Weltmeister war. Nach seinem Aufstieg ins Halbweltergewicht konnte er jedoch nicht mehr an seine damaligen Erfolge anknüpfen. So unterlag er 2012 dem Argentinier Lucas Matthysse in der fünften Runde. Seither hat er vier Kämpfe gegen nicht allzu gefährliche Kontrahenten gewonnen und kann derzeit eine Bilanz von 64 Siegen, acht Niederlagen sowie zwei Unentschieden vorweisen.

John Molina stand zuletzt im April mit Lucas Matthysse im Ring, den er zweimal zu Boden schicken konnte. Dann änderte der Argentinier seine Kampfesweise und gewann die Oberhand, worauf Molina in der elften Runde die Segel streichen mußte. Für ihn stehen derzeit 27 gewonnene und vier verlorene Auftritte zu Buche, wobei er aktuell in den Top 15 der Weltverbände nicht geführt wird.

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20. September: George Groves gegen Christopher Rebrasse

George Groves, der nach 19 Siegen zwei vorzeitige Niederlagen in Folge durch seinen britischen Landsmann Carl Froch bezogen hat, trifft in der Londoner SSE Arena, besser unter dem traditionellen Namen Wembley Arena bekannt, auf den Europameister Christopher Rebrasse. Der Franzose tritt mit 22 Siegen, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden im Gepäck an, wobei noch interessanter als sein EBU-Titel der für den Sieger ausgeschriebene Silbergürtel des WBC ist. Wer sich in dem Duell durchsetzt, ist also Pflichtherausforderer des Weltmeisters bei diesem Verband.

Der 26jährige Brite freut sich natürlich, am Ball bleiben zu können, und räumt ein, daß es beim letzten Mal in Wembley nicht so gut für ihn gelaufen sei. Im Boxen könne eben ein einziger Schlag die Entscheidung herbeiführen, und er habe leider einen derartigen Volltreffer abbekommen. Er gehöre dennoch zur Elite seiner Gewichtsklasse und werde das Projekt Weltmeisterschaft von neuem starten.

Dem 28 Jahre alten Christopher Rebrasse kommt aus Perspektive des Londoners lediglich eine Statistenrolle zu, was den Franzosen zu der lapidaren Entgegnung veranlaßt, ihm sei es egal, ob der Ring in England oder Frankreich steht. Rebrasse weiß nur zu gut, daß er das Trittbrett für den Wiederaufstieg des Briten abgeben soll, setzt aber alles auf diese lukrative Karte: Er riskiere viel, könne aber noch mehr dabei gewinnen.

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27. September: Arthur Abraham gegen Paul Smith

Arthur Abraham verteidigt den WBO-Titel im Supermittelgewicht in Kiel gegen Paul Smith. Dessen Bilanz von 35 Siegen und drei Niederlagen wirkt zwar recht ansehnlich, zumal Abraham mit 40 gewonnenen und vier verlorenen Kämpfen auf dem Papier auch nicht viel besser dasteht. Der 34jährige Berliner hat sich jedoch mit wesentlich stärkeren Gegnern als der drei Jahre jüngere Herausforderer auseinandergesetzt. Im März holte er sich in einem dritten Kampf gegen Robert Stieglitz den Titel zurück und im Mai besiegte er Nikola Sjekloca nach Punkten.

Paul Smith wurde 2011 von George Groves bereits in der zweiten Runde auf die Bretter geschickt. Seit dieser Niederlage hat er zwar vier Kämpfe gewonnen, doch trat er dabei gegen schwache Kontrahenten an. Dennoch stieg er in der WBO-Rangliste bis an Nummer sechs auf und wurde als Gegner Abrahams verpflichtet. Der Brite wird in der unabhängigen Weltrangliste an Position 37 geführt, während der Titelverteidiger auf Platz vier erscheint.

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27. September: Adonis Stevenson gegen Gabriel Campillo

Adonis Stevenson verteidigt den WBC-Titel im Halbschwergewicht in Montreal freiwillig gegen Gabriel Campillo. Der 36jährige Kanadier hat 24 Kämpfe gewonnen und einen verloren. Bei seinem letzten Auftritt hatte er im Mai beträchtliche Mühe, den Polen Andrzej Fonfara in die Schranken zu weisen. Wenngleich er den Außenseiter mit zahlreichen Treffern eindeckte, hielt dieser nicht nur stand, sondern revanchierte sich fleißig und schickte den Kanadier sogar zwischenzeitlich auf die Bretter. Stevenson konnte von Glück reden, daß Fonfara keine allzu große Schlagwirkung aufbot, und so ging ihr Kampf im Bell Centre von Montreal über die volle Distanz von zwölf Runden, bis der Pole schließlich besiegt war.

Der 35 Jahre alte Campillo war von August 2009 bis Januar 2010 WBA-Weltmeister im Halbschwergewicht und hat 24 Kämpfe gewonnen, sechs verloren sowie einen unentschieden beendet. Im September 2013 verlor er vorzeitig gegen Andrzej Fonfara, so daß er als Herausforderer Stevensons kaum in Frage gekommen wäre, hätte er nicht Anfang August überraschend den bis dahin ungeschlagenen Thomas Williams besiegt. Dieser stieg als klarer Favorit in den Ring und versetzte Campillo zwar in den ersten vier Runden etliche wuchtige Schläge, wirkte aber insgesamt wenig motiviert und zog sich im fünften Durchgang eine Rißwunde zu, die zum vorzeitigen Abbruch führte.

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4. Oktober: Sam Soliman gegen Jermain Taylor

Sam Soliman verteidigt den IBF-Titel im Mittelgewicht an der Ostküste der USA gegen Jermain Taylor. Der 40jährige Australier hat am 31. Mai in Krefeld auch die Revanche gegen Felix Sturm gewonnen. Seit seinem Profidebüt im Jahr 1997 bestritt der hauptberufliche Lastwagenfahrer 57 Kämpfe, bis er sich endlich Weltmeister nennen durfte. Zum Ausklang seiner Karriere verfügt er nun über die Mittel, sich ausschließlich aufs Boxen zu konzentrieren. Er möchte seine letzten Auftritte auf internationaler Bühne genießen und dabei noch einmal ordentlich verdienen.

Jermain Taylor gehört mit seinen 36 Jahren zu den Veteranen der Gewichtsklasse und den herausragenden Akteuren der letzten 15 Jahre. Seine Bilanz von 32 Siegen, vier Niederlagen und einem Unentschieden enthält zwei aufeinanderfolgende Siege über Bernard Hopkins im Juli und Dezember 2005, die dessen Regentschaft im Mittelgewicht beendeten. Taylors Karriere befand sich zwischen 2007 und 2009 jedoch im freien Fall, als er vier Niederlagen in fünf Kämpfen einstecken mußte. Nachdem eine Gehirnblutung bei ihm festgestellt worden war und er deswegen längere Zeit nicht mehr geboxt hatte, konnte er zuletzt vier Kämpfe in Folge gewinnen und wird in der IBF-Rangliste derzeit an Nummer 15 geführt.

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18. Oktober: Gennadi Golowkin gegen Marco Antonio Rubio

Gennadi Golowkin verteidigt in Los Angeles den Titel des Superchampions der WBA im Mittelgewicht gegen Marco Antonio Rubio. Der Kasache ist in 30 Profikämpfen ungeschlagen, von denen er 27 vorzeitig gewonnen hat. Seit fünf Jahren ist es keinem seiner Gegner mehr gelungen, volle zwölf Runden mit ihm durchzuhalten, so daß auch der Mexikaner mit demselben Schicksal rechnen muß. Für den Veteranen, der in der Vergangenheit schon zweimal um einen Titel gekämpft hat, stehen 59 Siege, sechs Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche.

Im Jahr 2009 unterlag Rubio dem damaligen WBC/WBO-Weltmeister Kelly Pavlik, der ihn klar dominierte und in der neunten Runde besiegte. Zwei Jahre später gab er seiner Karriere mit einem überraschenden Sieg gegen den favorisierten Kanadier David Lemieux einen neuen Schub. 2012 traf Rubio auf Julio Cesar Chavez jun., den damaligen WBC-Weltmeister im Mittelgewicht. Wenngleich er seinem mexikanischen Landsmann nicht gewachsen war und jede Menge Schläge einstecken mußte, hielt er doch zwölf Runden durch und verlor lediglich nach Punkten. In seinen letzten drei Kämpfen setzte sich Marco Antonio Rubio gegen Domenico Spada, Dionisio Miranda und Marcus Upshaw durch.

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27. Oktober: Alexander Powetkin gegen Carlos Takam

Alexander Powetkin trifft in Moskau auf den Franzosen Carlos Takam. Powetkin hatte am 5. Oktober 2013 gegen Wladimir Klitschko verloren, der sich vor 14.000 Zuschauern in der russischen Hauptstadt mit einem klaren Punktsieg gegen den regulären Weltmeister und Pflichtherausforderer des Verbands WBA durchsetzte. Trotz dieser Niederlage gehört der 34jährige Russe zu den weltbesten Boxern des Schwergewichts. Dies unterstrich er am 30. Mai, als er in der Moskauer Luschniki-Arena auf den Kölner Manuel Charr traf, der sich in einem einseitigen Kampf durch K.o. in der siebten Runde geschlagen geben mußte. Dank dieses Erfolgs verbesserte Powetkin seine Bilanz auf 27 Siege sowie eine Niederlage und sicherte sich den vakanten internationalen Titel des WBC.

Carlos Takam bringt 30 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden mit. Das Duell gilt als richtungsweisend, welcher der beiden Boxer in absehbarer Zeit um einen Weltmeistertitel kämpfen darf. Der Franzose hat sich mit namhaften Gegnern wie Tony Thompson oder Michael Grant gemessen und hält derzeit den Silbergürtel des WBC, so daß der Sieger des Kampfs zumindest zu den Anwärtern auf die Herausforderung des amtierenden Weltmeisters gehören wird.

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8. November: Bernard Hopkins gegen Sergej Kowaljow

In der Boardwalk Hall von Atlantic City oder im Barclays Center in Brooklyn kommt es zu einem Duell zweier Weltmeister im Halbschwergewicht, das vom Sender HBO übertragen wird. Der 49jährige Bernard Hopkins ist Superchampion der WBA und Weltmeister der IBF, während der 31 Jahre alte Sergej Kowaljow den Gürtel der WBO in seinem Besitz hat. Für Hopkins, den ältesten Champion in der Geschichte des Boxsports, stehen 55 Siege, sechs Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche. Der ungeschlagene Russe tritt mit 25 gewonnenen Kämpfen und einem unentschieden gewerteten Auftritt an, wobei er 23 Gegner vorzeitig besiegt hat.

Hopkins hat seit der Niederlage gegen Chad Dawson im Jahr 2012 Tavoris Cloud, Karo Murat und Beibut Schumenow besiegt, die weniger gefährlich als Kowaljow einzuschätzen sind. Er geht daher ein großes Risiko ein, zumal er seit zehn Jahren nicht mehr durch K.o. gewonnen hat. Zugleich ist es noch keinem Gegner gelungen, mit dem Russen über zwölf Runden zu gehen. Zuletzt brauchte Kowaljow nur zwei Runden, um den chancenlosen Australier Blake Caparello zu besiegen.

Dessen ungeachtet kündigt Hopkins an, er werde sein Vermächtnis vervollkommnen und alle Titel im Halbschwergewicht zusammenführen. Kowaljow sei zwar ein hungriger Kämpfer, doch werde er wie alle vor ihm den Ring ohne Gürtel verlassen. Der Russe zollte Hopkins dafür Respekt, diesen Kampf anzunehmen. Er könne viel von ihm lernen, doch habe er keine Angst, gegen ihn anzutreten, da er den "Alien" zum Mars schicken werde.

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15. November: Wladimir Klitschko gegen Kubrat Pulew

Die Titelverteidigung Wladimir Klitschkos gegen Kubrat Pulew, den Pflichtherausforderer des Verbands IBF, findet in der Hamburger O2 World statt. Bei der Versteigerung der Austragungsrechte behielt Klitschkos Management K2 mit einem Gebot von knapp über 7,25 Millionen Dollar gegenüber Sauerland Event mit 5,29 Millionen die Oberhand. Von der Gesamtsumme stehen dem Weltmeister 80 Prozent und dem Herausforderer 20 Prozent zu. Klitschko bekommt also rund 5,8 Millionen Dollar, während Pulew mit 1,45 Millionen die mit Abstand höchste Börse seiner Karriere einstreichen kann.

Wladimir Klitschko ist Superchampion der WBA und WBO sowie Weltmeister der IBF und IBO. Er hat 62 Kämpfe gewonnen und drei verloren, zuletzt vor rund zehn Jahren gegen den US-Amerikaner Lamon Brewster. Am 26. April machte er in Oberhausen kurzen Prozeß mit dem überforderten Pflichtherausforderer der WBO, Alex Leapai aus Australien, der sich in der fünften Runde geschlagen geben mußte. Für den Ukrainer ist der bevorstehende Kampf bereits die 17. Titelverteidigung seiner gut acht Jahre währenden Regentschaft. Häufiger als er konnten sich nur Joe Louis mit 25 besiegten Herausforderern und Larry Holmes, der 20 Anwärtern das Nachsehen gab, gegen die nachdrängende Konkurrenz durchsetzen.

Der frühere Europameister Kubrat Pulew ist in 20 Auftritten ungeschlagen. Im August 2013 bestritt er einen Ausscheidungskampf gegen den US-Amerikaner Tony Thompson, den er einstimmig nach Punkten besiegte. Seither stand er zweimal im Ring und bezwang im Dezember Joey Abell sowie am 5. April Ivica Perkovic jeweils vorzeitig.

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22. November: Manny Pacquiao gegen Chris Algieri

Der Philippiner Manny Pacquiao verteidigt den Titel der WBO im Weltergewicht im Venetian Casino & Resort in Macao gegen den US-Amerikaner Chris Algieri. Während der Herausforderer in 20 Profikämpfen ungeschlagen ist, stehen für den Champion 56 Siege, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche. Der Kampf wird vom Sender HBO im US-Bezahlfernsehen übertragen.

Im Juni hat sich Algieri knapp nach Punkten gegen Ruslan Prowodnikow durchgesetzt und ihn überraschend als WBO-Weltmeister im Halbweltergewicht entthront. Es war kein mitreißender Kampf, doch machte der Herausforderer seine Sache insofern gut, als er den Favoriten fleißig ausboxte. Dieselbe Vorgehensweise wäre im Falle Pacquiaos jedoch problematisch, da der Philippiner mobiler kämpft und energisch nachsetzt. Realistisch betrachtet hatte Algieri schon gegen den unbeweglichen Prowodnikow das Glück auf seiner Seite, so daß ihm um so mehr die Mittel fehlen dürften, dasselbe Kunststück im Falle Pacquiaos zu wiederholen.

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22. November: Tyson Fury gegen Dereck Chisora

Der Ausscheidungskampf der WBO zwischen den beiden britischen Schwergewichtlern Tyson Fury und Dereck Chisora, dessen Sieger nächster Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos bei diesem Verband werden soll, findet in London statt. Auf dem Spiel stehen zudem der Titel des Britischen Meisters sowie des Europameisters, die Chisora hält. Während Fury in 22 Kämpfen ungeschlagen ist, stehen für seinen Gegner 20 gewonnene und vier verlorene Auftritte zu Buche. Das Duell sollte ursprünglich bereits am 26. Juli über die Bühne gehen, mußte aber wegen einer Verletzung Chisoras abgesagt werden, der sich während der Vorbereitung den Daumen gebrochen hatte.

Dereck Chisora hat zwar schon einmal gegen Tyson Fury und später so namhafte Kontrahenten wie Vitali Klitschko, David Haye und Robert Helenius verloren, dabei jedoch ein Vermögen verdient und sich immer wieder ins Gespräch und Geschäft gebracht. Im Unterschied dazu kann Fury zwar eine wesentlich bessere Bilanz vorweisen, hat aber bislang keinen bedeutenden Kampf bestritten, geschweige denn sehr viel Geld verdient. Das mag den Ingrimm erklären, mit dem er bei jeder sich bietenden Gelegenheit über seinen Erzrivalen herzieht.

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13. Dezember: Miguel Cotto gegen Andy Lee

Miguel Cotto verteidigt den Titel des WBC im Mittelgewicht im Madison Square Garden gegen Andy Lee. Während für den Puertoricaner 39 Siege und vier Niederlagen zu Buche stehen, hat der Ire 33 Kämpfe gewonnen und zwei verloren. Cotto hat zuletzt den Argentinier Sergio Martinez in New York als Weltmeister abgelöst.

Der 30 Jahre alte Lee wird beim Verband WBO auf Platz acht der Rangliste geführt. Vielen Boxfans in den USA dürfte noch halbwegs in Erinnerung sein, daß der Ire im Juni 2012 in El Paso dem Mexikaner Julio Cesar Chavez jun. unterlag. Wenngleich Lee seit dieser Niederlage nicht gerade Bäume ausgerissen hat, brachte er sich doch im Juni wieder ins Gespräch. Er trat im Vorprogramm des vielbeachteten Kampfs zwischen Cotto und Martinez gegen den Halbmittelgewichtler John Jackson an und lag nach Punkten im Rückstand, als er das Blatt durch K.o. in der fünften Runde wenden konnte.

1. September 2014