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MELDUNG/1386: Wer wird neuer Europameister im Mittelgewicht? (SB)




Billy Joe Saunders in Manchester gegen Emanuele Blandamura

Die beiden führenden britischen Schwergewichtler Tyson Fury und Dereck Chisora treffen am 26. Juli in Manchester zu ihrer seit geraumer Zeit angekündigten Revanche aufeinander. Da der Verband WBO dieses Duell als Ausscheidungskampf klassifiziert hat, winkt dem Sieger eine Titelchance gegen Wladimir Klitschko oder Alex Leapai. Im Vorprogramm dieses Prestigeduells, das bei den einheimischen Boxfans hoch im Kurs steht, kommt es zu einem Kampf um den vakanten Titel des Europameisters im Mittelgewicht zwischen dem Briten Billy Joe Saunders und dem Italiener Emanuele Blandamura. Beide sind bislang ungeschlagen, wobei Saunders 19 Gegner besiegt hat, während sich der Italiener in 22 Auftritten durchsetzen konnte.

Blandamura hat am 25. Januar in Stuttgart mit einem knappen Punktsieg gegen den EU-Champion Marcos Nader die Oberhand behalten und sich dank dieses Erfolgs in der EBU-Rangliste nach oben geboxt. Damit verbaute er dem Österreicher vorerst den weiteren Aufstieg und tritt an dessen Stelle die Reise nach England an. Saunders, der auf eine erfolgreiche Karriere im Amateurlager zurückblicken kann, ist amtierender Großbritannien- und Commonwealth-Champion.

Der Italiener stehe seinem Vorhaben im Weg, sich den dritten Titel zu holen, um dann einen Kampf um die Weltmeisterschaft anzustreben, so der Brite. Er werde einen guten Job machen, Blandamura vermöbeln und sich den europäischen Titel sichern. Sein Gegner habe den Auftritt in Deutschland nicht gescheut und dort nach Punkten gewonnen, was an sich schon eine Leistung sei. Nach diesem Sieg gegen Nader sei der Italiener sicher hoch motiviert und zuversichtlich, dieses Kunststück in Manchester wiederholen zu können.

Dort bekomme es Blandamura jedoch mit Billy Joe Saunders und damit einem Gegner zu tun, der alles übertreffe, was dem Italiener bislang in die Quere gekommen sei. Der Brite stellt sein Licht nicht unter den Scheffel und verkündet, daß seine Hände zu schnell und seine Beweglichkeit zu flüssig für den Italiener seien, der ihn deshalb mit seinen Schlägen kaum treffen werde. Dies sei der bislang bedeutendste Kampf seiner Karriere auf einer der größten Bühnen des Boxens, und er werde bereit sein wie nie zuvor. [1]

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Jürgen Brähmer steigt bald wieder in den Ring

Jürgen Brähmer hat am 5. April in Rostock den regulären Titel der WBA im Halbschwergewicht durch einen Abbruchsieg über den Waliser Enzo Maccarinelli erstmals erfolgreich verteidigt. Wie der 35jährige Champion nach dieser gelungenen Vorstellung anmerkte, fühle er sich in bester Verfassung und könne sich vorstellen, bald wieder in den Ring zu steigen. Nur zwei Monate nach diesem Auftritt soll der Schweriner seinen nächsten Kampf bestreiten, der diesmal in seiner Heimatstadt über die Bühne geht. Wer ihm am 7. Juni in der Sport- und Kongreßhalle den Gürtel streitig macht, steht derzeit noch nicht fest, doch soll der Name des Herausforderers in Kürze bekanntgegeben werden.

Der Weltmeister freut sich darauf, vor heimischem Publikum anzutreten. Es sei immer angenehm, zu Hause boxen zu können. Damit bedanke er sich zugleich bei seinen treuen Fans, die ihn stets lautstark unterstützt hätten. Gleich nach den Osterfeiertagen nimmt Brähmer zusammen mit seinem Trainer Karsten Röwer die Vorbereitung auf die anstehende Titelverteidigung auf.

Hingegen müssen sich seine Teamkollegen Marco Huck und Yoan Pablo Hernandez noch einige Zeit gedulden, da die beiden Weltmeister im Cruisergewicht zunächst ihre Verletzungen gründlich auskurieren sollen. Huck, der sich im Training den Daumen gebrochen hatte, und Hernandez, der an einer Mageninfektion laborierte, werden erst nach der Sommerpause und damit frühestens Ende August oder Anfang September wieder im Ring zu sehen sein.

Wie Sauerland-Geschäftsführer Christian Meyer dazu mitgeteilt hat, gehe es beiden inzwischen besser, doch wolle man kein unnötiges Risiko eingehen. Da die Gesundheit der Boxer vorgehe, wäre der 7. Juni als Kampftermin für beide zu früh gekommen. Man lasse ihnen ausreichend Zeit, sich vernünftig auf ihre nächste Titelverteidigung vorzubereiten. Dem stimmte ihr Trainer, Ulli Wegner, mit den Worten zu, man müsse die beiden schützen, zumal sie für ihren Boxstall sehr wertvoll seien. Man habe noch viel mit ihnen vor und werde sie in einer ganzen Reihe weiterer Titelkämpfe erleben. [2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen-heute.de/artikel/5813-europameisterschaft-im-mittelgewichtsaunders-blandamura-im-vorprogramm-von-fury-chisora.html

[2] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/braehmer-boxt-in-schwerin/23.html

19. April 2014