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MELDUNG/1207: Der "Kampf des Jahres" bricht alle finanziellen Rekorde (SB)




Floyd Mayweather dürfte bis zu 100 Millionen Dollar verdienen

Auch in finanzieller Hinsicht war das als "Kampf des Jahres" apostrophierte Duell zwischen Floyd Mayweather jun. und Saul Alvarez ein voller Erfolg: Es erreichte mit 2,2 Millionen Verkäufen im Bezahlfernsehen das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. Spitzenreiter bleibt zwar der Kampf zwischen Oscar de la Hoya und Mayweather aus dem Jahr 2007 mit 2,48 Millionen, doch da der jüngste Auftritt des US-Stars zu einem höheren Preis verkauft wurde, konnte mit 150 Millionen Dollar eine größere Summe als die damaligen 136 Millionen erzielt werden. Wollte man das Ergebnis von 2007 allerdings an die Inflation anpassen, läge es mit 153 Millionen nach wie vor knapp in Front.

Der letztendliche Erlös des Bezahlfernsehens wird erfahrungsgemäß noch beträchtlich höher liegen, da längst nicht alle Daten zusammengeführt sind. Weil Floyd Mayweather und Saul Alvarez vertraglich an diesen Einnahmen beteiligt sind, verdienen die beiden im Endeffekt erheblich mehr als die garantierten Börsen von 41,5 Millionen Dollar für den US-Amerikaner und rund 12 Millionen für den Mexikaner. Das gilt insbesondere für Mayweather, der die Promotion kontrolliert und sich im Vorweg den Löwenanteil der Profite gesichert hat. Er könnte Schätzungen zufolge am Ende auf 80 bis 100 Millionen Dollar kommen und damit einen neuen Rekord im professionellen Boxsport aufstellen.

Der Geschäftsführer der Golden Boy Promotions, Richard Schaefer, bestätigte, daß beide Boxer deutlich mehr Geld bekommen, als vor dem Kampf garantiert worden war. Er freue sich für Mayweather und Alvarez, sehe in diesem enormen Erfolg aber auch eine Stimme zur Stärkung des Boxsports. Man müsse schon ein Idiot sein, wollte man weiterhin behaupten, daß das Boxen im Sterben liege. Rechne man sämtliche Einnahmen zusammen, werde der Kampf über 200 Millionen Dollar einspielen. Zum Pay-per-View kämen noch die ausländischen Fernsehsender, Eintrittskarten, kostenpflichtigen Aufführungen, Sponsoren und das Merchandising. Viele dieser Einnahmen hätten ebenfalls neue Rekordwerte erreicht.[1]

Geht es nach Richard Schaefer, ist man mit diesen Erfolgen noch längst nicht auf dem absoluten Gipfel angelangt. Rekorde seien da, um gebrochen zu werden, so der erfolgreichste Boxmanager der USA, der die Golden Boy Promotions an die Spitze der Branche geführt hat. Eigentümer des Unternehmens ist der ehemalige Weltmeister und erfolgreiche Geschäftsmann Oscar de la Hoya, der seinem Beinamen "Golden Boy" nicht nur als Sportler, sondern auch in seiner vielfältigen Tätigkeit außerhalb des Rings alle Ehre gemacht hat. De la Hoya konnte dem Kampf in Las Vegas nicht beiwohnen, da er sich wenige Tage zuvor in eine Entzugsklinik begeben hatte. Weil er in den letzten Jahren schon des öfteren mit seiner Abhängigkeit zu kämpfen hatte, war es bekanntermaßen vor allem Schaefer, der das Unternehmen zur heutigen Blüte und Marktführerschaft brachte.

Wie dieser nun anführt, habe ihm im Jahr 2007 alle Welt erklärt, daß es unmöglich sei, die Einkünfte aus dem Kampf zwischen Mike Tyson und Evander Holyfield zu übertreffen, da sich die Zeiten geändert hätten. Man habe sich jedoch davon nicht beirren lassen und mit Oscar de la Hoya gegen Floyd Mayweather eine neue Rekordmarke gesetzt. Auch das aktuelle Ergebnis sei nicht das Ende der Fahnenstange. Man werde auch diesen Rekord übertreffen, denn ihn sporne der Wunsch an, immer mehr Menschen für den Boxsport zu interessieren.

Wie Leonard Ellerbe, CEO der Mayweather Promotions, bilanzierte, habe man solche Rekorde im Auge gehabt, als man Anfang 2013 die Partnerschaft mit CBS/Showtime eingegangen war. Hinter diesem phantastischen Ergebnis stehe harte Arbeit, und er bedanke sich bei allen Fans für ihre Unterstützung. Floyd habe eine ungeheure Anziehungskraft und führe ständig neue Fans heran, wobei sich die Zusammenarbeit mit dem Fernsehpartner auszahle. Er sei der dominanteste Athlet aller Disziplinen und werde dementsprechend bezahlt.

Nach Angaben der Nevada State Athletic Commission verfolgten 16.146 Zuschauer den Kampf vor Ort, die mit 20.003.150 Dollar den höchsten Erlös aller Zeiten in die Kassen spülten. Das Duell zwischen Mayweather und De la Hoya hatte seinerzeit 18.419.200 Dollar aus dem Kartenverkauf eingebracht. Ebenfalls eine neue Rekordmarke erreichten die kostenpflichtigen Übertragungen in Las Vegas, deren 26.163 zahlende Zuschauer für einen Erlös von 2.615.360 Dollar sorgten.[2]

Floyd Mayweather, der lange Zeit mit dem Fernsehpartner HBO/Time Warner zusammengearbeitet hatte, wechselte im Frühjahr zum Konkurrenten Showtime/CBS, wo er einen Vertrag über sechs Kämpfe binnen 30 Monaten unterschrieb, der mit insgesamt 200 Millionen Dollar dotiert ist. Bei der oben genannten Garantiebörse handelt es sich um einen entsprechenden Anteil aus diesem Kontrakt. Als Mayweathers Kampf gegen Robert Guerrero im Mai in finanzieller Hinsicht hinter den Erwartungen zurückblieb, ging dies zu Lasten des Senders, der die hohe Gage des Boxers dennoch bezahlen mußte. Jetzt liegen die Einnahmen weitaus höher, so daß Showtime auf seine Kosten kommt, aber auch Mayweather zusätzlich davon profitiert. Er hat für 2014 zwei weitere Auftritte im Rahmen seines Vertrags angekündigt, wobei der erste von beiden im Mai über die Bühne gehen soll.

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/the-one-mayweather-vs-canelo-verkauft-sich-22-millionen-mal-29066

[2] http://espn.go.com/boxing/story/_/id/9694996/floyd-mayweather-canelo-alvarez-top-grossing-ppv-fight

22. September 2013