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MELDUNG/1078: Intermezzo Don King passé - Huck gegen Afolabi terminiert (SB)




Rasche Einigung zwischen Sauerland Event und K2 Promotions

Am 8. Juni verteidigt Marco Huck den Titel der WBO im Cruisergewicht in der Berliner Max-Schmeling-Halle gegen Ola Afolabi. Der 33jährige Brite ist Interimsweltmeister und hat 19 Siege, zwei Niederlagen und vier Unentschieden vorzuweisen. Für den fünf Jahre jüngeren Huck stehen 35 gewonnene und zwei verlorene Auftritte zu Buche.

Die Kontrahenten treffen bereits zum dritten Mal aufeinander. Im Dezember 2009 behielt der von Ulli Wegner trainierte Champion in Ludwigsburg knapp nach Punkten die Oberhand. Nachdem Huck im vergangenen Jahr einen Abstecher ins Schwergewicht gemacht hatte, wo er WBA-Weltmeister Alexander Powetkin in beträchtliche Schwierigkeiten brachte, und Afolabi erneut den Interimstitel gewonnen hatte, trafen sich die beiden im Mai 2012 in Erfurt zur Revanche. Dabei ging es noch enger zu, da ihr Duell nach zwölf hart umkämpften Runden unentschieden endete. So behielten beide ihren Status und rüsten sich nun zur dritten Austragung ihrer Rivalität im Ring.

Wie Marco Huck erklärt, freue er sich, daß es endlich soweit ist. Der Auftritt in Berlin sei gewissermaßen ein Heimspiel für ihn. Vor den Augen seiner Anhänger will der Titelverteidiger diesmal für klare Verhältnisse sorgen. Afolabi sei zwar ein schwerer Brocken, doch noch einmal werde ihm der Brite das Leben nicht schwermachen, stellt Huck einen klaren Schlußstrich zu seinen Gunsten in Aussicht.

Ursprünglich hatte Don King die Austragungsrechte an dem Kampf mit einem ungewöhnlich hohen Gebot ersteigert. Da der US-Promoter jedoch außerstande war, einen angemessenen Fernsehpartner zu finden und die Durchführung innerhalb einer gesetzten Frist auf die Beine zu stellen, fielen die Rechte nach einer Entscheidung der WBO vor einigen Tagen an Sauerland Event. Das Berliner Team hatte bei der Versteigerung im Februar die zweithöchste Summe geboten.

Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer teilt dazu mit, daß man mit Tom Loeffler von K2 Promotions, der die Interessen Ola Afolabis vertritt, recht schnell eine Einigung über den Termin der Veranstaltung herbeigeführt habe. Der Titelkampf in Berlin werde live in der ARD zu sehen sein.

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David Haye trifft Ende Juni auf Manuel Charr

In einem Kampf des Schwergewichts, der am 29. Juni in Manchester über die Bühne gehen soll, trifft der frühere WBA-Weltmeister David Haye auf den Kölner Manuel Charr. Damit hat das monatelange Rätselraten ein Ende, mit wem der populäre Brite in den Ring steigen wird. Hayes letzter Auftritt liegt schon geraume Zeit zurück. Im Juli 2012 besiegte er seinen zum Intimfeind hochstilisierten Landsmann Dereck Chisora durch technischen K.o. in der fünften Runde. Charr unterlag beim bislang bedeutendsten Kampf seiner Karriere im letzten September dem amtierenden WBC-Champion Vitali Klitschko. Seither hat der Kölner zwei Auftritte vorzeitig gewonnen und wird mit einer Bilanz von 23 Siegen und einer Niederlage an Nummer acht der WBC-Rangliste geführt. David Haye, für den 26 gewonnene und zwei verlorene Kämpfe zu Buche stehen, rangiert zwei Plätze vor ihm. Daß der Brite 24 Gegner vorzeitig in die Kabine geschickt hat, unterstreicht seine enorme Schlagwirkung, die auch Charr zu schaffen machen dürfte.

Wie die Hayemaker Promotions in einer aktuellen Stellungnahme bekanntgeben, werde Ex-Weltmeister David Haye im Rahmen einer Pressekonferenz seinem nächsten Gegner Manuel Charr Auge in Auge gegenüberstehen. Er habe einen Vertrag mit dem in den Top 10 geführten Anwärter für einen Kampf am 29. Juni in Manchester unterschrieben. Haye sei entschlossen, seiner Sammlung einen weiteren Titel hinzuzufügen, und sehe das Duell mit dem Kölner als einen Schritt in diese Richtung an. Charr ist offensichtlich die Rolle eines bloßen Trittbretts zugedacht, was zwar den Kräfteverhältnissen entspricht, aber den Kölner um so mehr anspornen dürfte, dem Briten die Suppe zu versalzen. Haye ist spätestens seit seinen langjährigen verbalen Duellen mit den Klitschkos dafür bekannt, sich respektlos über seine Gegner zu äußern, was im aktuellen Fall noch vergleichsweise harmlos ausfällt. Zu einem nicht auszulotenden, aber zweifellos erheblichen Teil stellt der Ex-Weltmeister sein großes Mundwerk in den Dienst der Selbstvermarktung, womit er in der Vergangenheit bekanntlich gut gefahren ist. Der Kampf wird in Britannien vom Sender Sky Sports ausgestrahlt und markiert den Beginn der Zusammenarbeit zwischen Haye und dem Promoter Matchroom. [1]

Fußnote:

[1] http://www.boxen.de/news/nun-offiziell-haye-trifft-am-29-juni-auf-charr-26242

30. April 2013