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MELDUNG/993: Seth Mitchell auf der Hut vor Johnathon Banks (SB)




Drei Monate nach der Niederlage Gelegenheit zur Revanche

Drei Monate nach der überraschenden Niederlage gegen seinen Landsmann Johnathon Banks bekommt der US-amerikanische Schwergewichtler Seth Mitchell die Gelegenheit zur Revanche für den spektakulären Knockout in der zweiten Runde. Wieder findet der Kampf in Atlantic City statt, und auch diesmal treten die beiden im Vorprogramm Adrien Broners an, der erstmals den WBC-Titel im Leichtgewicht gegen den Waliser Gavin Rees verteidigt.

Wie Mitchell unterstreicht, habe er sich die Aufzeichnung des ersten Kampf mit Banks vom 17. November immer und immer wieder angesehen, um aus den Fehlern zu lernen. Seine Balance und Distanz seien in der Tat furchtbar schlecht gewesen. Er habe zwar die erste Runde klar dominiert und seine Taktik durchgesetzt, doch wisse man um die Konterstärke dieses Gegners. Übereifrig zu agieren, großräumig auszuholen und sich zu weit nach vorn zu beugen, dürfe man sich bei einem solchen Kontrahenten nicht leisten. Gerade diese Fehler seien ihm jedoch frühzeitig unterlaufen, und dies müsse er im zweiten Kampf definitiv besser machen.

Er wolle Johnathon Banks, der ein guter Boxer sei, gewiß nicht kleinreden. Für ihn selbst gehe es jedoch darum, sich diesmal an die eigene Strategie zu halten und die Sache zu Ende zu bringen. Unmittelbar nach der Niederlage habe er seinen Wunsch nach einem umgehenden Rückkampf zum Ausdruck gebracht, der von seinem gesamten Team, seinen Beratern und dem Promoter unterstützt wurde. Nun konzentriere er sich auf den 16. Februar, da er einen weiteren Rückschlag unter allen Umständen vermeiden wolle. Das sei alles, was ihn derzeit interessiere. Erst wenn er diese Hürde genommen habe, könne er sich wieder mit dem Gedanken an einen Titelkampf befassen, der nicht vor Ende des Jahres ein Thema sein werde.

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Yuriorkis Gamboa führt die WBA-Rangliste an

Der in 22 Profikämpfen ungeschlagene Kubaner Yuriorkis Gamboa war früher Weltmeister im Federgewicht und galt nach Einschätzung vieler Experten als bester Boxer dieser Gewichtsklasse. Auch nach seinem Aufstieg ins Superfedergewicht wußte sich Gamboa zu behaupten. Am 8. Dezember setzte er sich im Vorprogramm des spektakulären vierten Duells zwischen Manny Pacquiao und Juan Manuel Marquez gegen Michael Farenas durch und gewann damit den Interimstitel der WBA.

Nun hat ihn dieser Weltverband an die Spitze seiner aktuellen Rangliste im Superfedergewicht gesetzt, womit der Kubaner von dem Vorrecht Gebrauch machen könnte, den Weltmeister Takashi Uchiyama aus Japan herauszufordern. Dieser wies bei seinem letzten Auftritt den Pflichtherausforderer Bryan Vasquez durch technischen K.o. in der achten Runde in die Schranken und verbesserte damit seine Bilanz auf 19 Siege und ein Unentschieden.

Ob Yuriorkis Gamboa tatsächlich von der Möglichkeit Gebrauch macht, WBA-Weltmeister im Superfedergewicht zu werden, muß sich noch erweisen. Er trägt sich erklärtermaßen mit der Absicht, bald ins Leichtgewicht aufzusteigen, wo er sich in sportlich anspruchsvollen und finanziell hoch dotierten Kämpfen mit WBC-Champion Adrien Broner oder WBO-Titelhalter Ricky Burns messen könnte.

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Andre Ward bald nur noch WBC-Weltmeister im Wartestand

Der Kalifornier Andre Ward gilt seit dem Sieg im Super-Six-Turnier als weltbester Boxer des hochkarätig besetzten Supermittelgewichts. Er wollte die Titel des Superchampions der WBA und Weltmeister des WBC ursprünglich am 26. Januar gegen seinen Landsmann Kelly Pavlik verteidigen, doch fällt er wegen einer Schulterverletzung längere Zeit aus. Dem Vernehmen nach will ihn der Verband WBC nun zum Champion im Wartestand herabstufen und den Titel des Weltmeisters neu vergeben.

Im Kampf zwischen Nikola Sjekloca aus Montenegro und Sakio Bika am 16. Februar wird demnach nicht wie zunächst vorgesehen der Interimstitel des WBC, sondern der des regulären Champions vergeben. Wie es weiter heißt, müsse der Sieger dieses Duells binnen 90 Tagen gegen den ehemaligen IBF-Weltmeister Lucian Bute antreten. Dem in Kanada lebenden Rumänen stünde aufgrund einer Klausel im Vertrag des Kampfs gegen den Briten Carl Froch die Möglichkeit offen, eine Revanche mit seinen Bezwinger zu bestreiten. Offenbar trägt sich Bute jedoch nicht mit der Absicht, von dieser Option Gebrauch zu machen. Als Weltmeister im Wartestand genießt Andre Ward das Vorrecht, sofort um seinen alten Titel zu kämpfen, sobald er sich dazu wieder körperlich in der Lage fühlt.

10. Januar 2013