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MELDUNG/920: Neuauflage nach vier Jahren - Revanche zwischen Adamek und Cunningham (SB)




Keine Einigung mit Odlanier Solis

Der für den 22. Dezember ankündigte Kampf der beiden namhaften Schwergewichtler Tomasz Adamek und Odlanier Solis findet nicht statt. Dem Vernehmen nach konnten sich die Promoter Main Events und Ahmet Öner nicht auf die endgültigen Details einigen. Wie Adameks Promoterin Kathy Duva dazu erklärte, habe der Kubaner einen neuen Berater und sei nicht mehr bereit gewesen, unter den zuvor vereinbarten Bedingungen anzutreten. Man habe eineinhalb Wochen lang versucht, eine Klärung herbeizuführen, und schließlich eine Frist gesetzt, die inzwischen abgelaufen sei. Nachdem zuletzt eine abschlägige Antwort eingegangen sei, habe man noch das Wochenende abgewartet, um der Gegenseite etwas mehr Bedenkzeit einzuräumen. Auch diese Spanne sei ohne Übereinkunft verstrichen.

Die Veranstaltung in Bethlehem (Pennsylvania), die in Polen im Bezahlfernsehen zu sehen sein soll, wird dennoch stattfinden. Laut Kathy Duva habe man Steve Cunningham ein Angebot unterbreitet, der binnen weniger Stunden für eine definitive Zusage gewonnen werden konnte. Damit kommt es vier Jahre nach dem ersten hochklassigen Duell zwischen Adamek und Cunningham, die damals noch im Cruisergewicht aufeinandertrafen, zu einer Neuauflage, die diesmal im Schwergewicht über die Bühne geht. Im ersten Kampf am 11. Dezember 2008 hatte Cunningham die technischen Vorteile auf seiner Seite, doch gelang es andererseits dem Polen, seinen Gegner dreimal auf die Bretter zu schicken. Am Ende dieses außerordentlich spannenden Gefechts behielt Adamek denkbar knapp mit 2:1-Punktrichterwertungen die Oberhand.

Tomasz Adamek erinnert sich an einen dramatischen Kampf, der den Zuschauern gefallen habe. Da Cunningham nun die Gelegenheit zur Revanche wahrnehme, werde das Publikum sicher ein zweites Mal auf seine Kosten kommen. Er favorisiere enge Kämpfe, da sie ihm stets neue Fans bescherten. Daher freue er sich darauf, erneut gegen den Amerikaner anzutreten, und wolle mit einem Erfolg seinem Traum näherkommen, im zweiten Anlauf Schwergewichtsweltmeister zu werden.

Der 36 Jahre alte Steve Cunningham bestreitet gegen Adamek erst seinen zweiten Kampf in der Königsklasse. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen habe er des öfteren nach einer Chance gesucht, sich noch einmal mit dem Polen zu messen. Da Adamek jedoch schon vor geraumer Zeit ins Schwergewicht aufgestiegen sei, habe man verschiedene Pfade beschritten, doch im Dezember kreuzten sich die Wege endlich wieder. Er respektiere Adamek, der in seiner Karriere viel erreicht habe. Dennoch sei er zuversichtlich, diesmal die Oberhand zu behalten, da man am 22. Dezember den besten Steve Cunningham aller Zeiten erleben werde.

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David Haye glaubt an Kampf gegen Vitali Klitschko

In einem aktuellen Interview hat der britische Ex-Weltmeister David Haye seiner Zuversicht Ausdruck verliehen, daß es zu dem von ihm erhofften Kampf gegen Vitali Klitschko kommen werde. Er gehe davon aus, daß der Ukrainer seine Karriere noch nicht beende und im nächsten Jahr wieder im Ring stehen wird. Dem Weltmeister müsse klar sein, daß es dafür keine spektakulärere Option als David Haye gebe, macht der Brite geltend, der sein Licht noch nie unter den Scheffel gestellt hat. Das WBC sei damit einverstanden weil die Verbandsführung wisse, daß es keine andere nennenswerte Herausforderung für den Weltmeister gebe.

Was nütze es Klitschko, einen Boxer wie Manuel Charr zu besiegen? Der Ukrainer habe noch nie einen bedeutenden Kampf bestritten, wenn man einmal von seiner Niederlage gegen Lennox Lewis absehe. Ansonsten sei er durchweg gegen Herausforderer angetreten, gegen die er praktisch nicht verlieren konnte, provoziert Haye den Weltmeister im Kalkül, ein zweites Mal einen hochdotierten Kampf gegen einen Klitschko herbeizureden. Mit dem WBC-Titel vor Augen würde er die größten Strapazen auf sich nehmen, versichert der Brite. Davon abgesehen reize ihn nichts mehr.

Ungewöhnlich entgegenkommend zeigt sich der Londoner, was die Konditionen eines Kampfs gegen Vitali Klitschko betrifft. Er sei mit allem einverstanden, was man ihm zuletzt vorgeschlagen habe, so daß es zu keinen langwierigen Verhandlungen mehr kommen würde. Damals seien die Kampfbörsen wie auch alle sonstigen Punkte geklärt und die Verträge so gut wie fertiggestellt worden. Ein neuer Vertrag sei seines Erachtens nicht erforderlich. Danach werde er wohl einen Rückkampf gegen Wladimir oder Vitali bestreiten müssen, doch solange sich im die Gelegenheit biete, einen der Titel in seinen Besitz zu bringen, könne seinetwegen kommen, was und wer da wolle.

20. Oktober 2012