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MELDUNG/852: Auch Steve Cunningham steigt ins Schwergewicht auf (SB)




Exweltmeister wechselt von Sauerland zu Main Event

Steve Cunningham, der bislang bei Sauerland Event unter Vertrag stand und früher IBF-Weltmeister im Cruisergewicht war, wechselt zum US-amerikanischen Promoter Main Events und tritt künftig im Schwergewicht an. Der 36jährige hatte zuletzt im Februar auch die Revanche gegen seinen kubanischen Teamkollegen Yoan Pablo Hernandez verloren und stand mit einer Bilanz von 24 Siegen und vier Niederlagen vor einer Grundsatzentscheidung, wo und wie er seiner Karriere noch einmal einen Schub geben könnte.

Man habe sich zusammengesetzt und die verschiedenen Optionen geprüft: Die Möglichkeit, noch einmal einen Titel im Cruisergewicht anzustreben, sei ihm wenig reizvoll erschienen, da es bereits der dritte Anlauf gewesen wäre, so Cunningham. Früher oder später ins Schwergewicht aufzusteigen, habe er hingegen schon immer vorgehabt. Nun sei ein guter Zeitpunkt dafür gekommen, und er freue sich darauf, ein neues Kapitel zu beginnen und bei Main Events zu kämpfen. Außerdem begrüße er es, künftig wieder nahe seiner Heimat zu boxen.

Promoterin Kathy Duva kommentierte Cunninghams Entscheidung, in die Königsklasse zu wechseln, mit den Worten, er werde die amerikanische Schwergewichtsszene lebhafter und interessanter machen. Mit seiner Größe von 1,91 m habe Steve die richtige Statur, um an Gewicht zuzulegen. Man freue sich schon darauf, daß er mit einem wahren Feuerwerk seine Fähigkeiten gegen die besten Boxer dieser Gewichtsklasse unter Beweis stellen werde.

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Gennadi Golowkin bereitet sich auf Grzegorz Proksa vor

Gennadi Golowkin bereitet sich derzeit auf seinen ersten Kampf in den USA vor. Der WBA-Weltmeister im Mittelgewicht sollte ursprünglich auf WBO-Champion Dmitri Pirog treffen, der jedoch aufgrund einer Rückenverletzung absagen mußte. Anstelle Pirogs bekommt es der in 23 Profikämpfen ungeschlagene Kasache am 1. September in New York mit Europameister Grzegorz Proksa aus Polen zu tun, der 28 Siege und eine Niederlage vorzuweisen hat.

Tom Loeffler von K2 Promotions verlieh seiner Vorfreude Ausdruck, Golowkin erstmals im amerikanischen Fernsehen und noch dazu gleich beim führenden Boxsender HBO zu sehen. Damit eröffne sich dem Champion die Gelegenheit, seine Qualitäten vor einem breiten Publikum zu präsentieren. Man müsse Proksa Anerkennung für seine Bereitschaft zollen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Der Pole sei ein ausgezeichneter Boxer, der für seine einzige Niederlage erfolgreich Revanche genommen habe und wieder Europameister sei. Kaum habe man Proksas Name genannt, als auch schon zahlreiche Journalisten vor allem aus Polen angerufen hätten. Offensichtlich bestehe ein überraschend großes Interesse an diesem speziellen Duell.

Für Gennadi Golowkin stellt sich indessen das Problem, sich recht kurzfristig auf einen neuen Gegner einzustellen. Der Rechtsausleger Proksa boxe ganz anders als Pirog und ähnele in seinem Stil dem Argentinier Sergio Martinez, wenngleich nicht auf dessen Niveau, so Loeffler. Im Grunde spiele das aber keine große Rolle für Gennadi, da er sich aufgrund seiner fundierten Amateurkarriere auf jede Kampfesweise einstellen könne. Sollte der Kasache wie erwartet gegen Grzegorz Proksa gewinnen, könnte es später noch immer zum Kampf gegen Dmitri Pirog kommen.

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Ruslan Tschagajew geht fortan eigener Wege

Nach achtjähriger Zusammenarbeit trennt sich Ruslan Tschagajew von der Hamburger Universum Box-Promotion und geht künftig eigener Wege. Der 33 Jahre alte Usbeke war früher WBA-Weltmeister im Schwergewicht und kann mit einer Bilanz von 29 Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden aufwarten. Er schließt sich keinem anderen Promoter an, sondern tritt als freier Agent bei verschiedenen Veranstaltern auf. Den nächsten Kampf bestreitet er am 1. September in Oberhausen im Vorprogramm des Duells zweier Weltmeister im Mittelgewicht, bei dem WBA-Superchampion Felix Sturm auf den australischen IBF-Champion Daniel Geale trifft.

Nach Angaben Tschagajews sei es Universum ohne einen deutschen Fernsehvertrag einfach nicht möglich gewesen, ihm regelmäßig Kämpfe zu verschaffen. Er habe in den letzten eineinhalb Jahren nur zweimal im Ring gestanden und ziehe es vor, häufiger anzutreten. Darüber habe er ausführlich mit Waldemar Kluch gesprochen, worauf man überein gekommen sei, den Vertrag aufzulösen. So habe man sich in Freundschaft getrennt und schließe im Fall interessanter Angebote künftige Auftritte auf Veranstaltungen des Boxstalls nicht aus. Da er nun freier Agent sei, könne er flexibler vorgehen und leichter auf einer Veranstaltung einen Platz finden. Trainiert wird der Usbeke vorerst weiter von Michael Timm, beim Kampf im September wird Artur Grigorian in seiner Ecke stehen. Danach will sich Tschagajew nach einem neuen Trainer umsehen.

28. Juli 2012