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MELDUNG/813: Kräftemessen zweier Weltmeister im Mittelgewicht (SB)




Gennadi Golowkin trifft in den USA auf Dimitri Pirog

Gennadi Golowkin verteidigt am 25. August in einem Duell zweier ungeschlagener Weltmeister die Titel der Verbände WBA und IBO im Mittelgewicht in den USA gegen WBO-Champion Dimitri Pirog, dessen Gürtel allerdings dabei nicht auf dem Spiel steht. Die WBO gestattet Pirog keinen Vereinigungskampf und verlangt statt dessen eine Pflichtverteidigung gegen Interimsweltmeister Hassan N'Dam N'Jikam aus Frankreich. Der führende US-amerikanische Boxsender HBO überträgt den Kampf zwischen dem in 23 Auftritten siegreichen Golowkin und Dimitri Pirog, der bislang 20 Gegnern das Nachsehen gegeben hat.

Wie Golowkin hervorhebt, habe ihm stets an einem Kräftemessen mit Felix Sturm gelegen, doch hat der Superchampion der WBA inzwischen den Australier Daniel Geale als Herausforderer angenommen. Für ihn selbst sei ein Auftritt in den USA jedenfalls eine gute Gelegenheit, sich im Mekka des Boxens vorzustellen. Auf diese Möglichkeit habe er lange gewartet. Dimitri Pirog sei ein ausgezeichneter Boxer, der über eine enorme Schlagwirkung verfüge. Daher könnten sich die Zuschauer auf einen erstklassigen Kampf freuen, kündigt Gennadi Golowkin ein Duell auf höchstem Niveau an.

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Sauerland bestätigt Powetkins Auftritt in London

Die britische Boxkommission, die Europäische Boxunion, der Bund Deutscher Berufsboxer und der Weltverband WBC lehnen den Kampf zwischen David Haye und Dereck Chisora entschieden ab. Dem Vernehmen nach nimmt inzwischen die Russische Boxföderation Anstoß daran, daß der reguläre Weltmeister der WBA im Schwergewicht, Alexander Powetkin, seinen Titel im Rahmen derselben Veranstaltung gegen Hasim Rahman verteidigen will. Diesen Einwänden ungeachtet hat Kalle Sauerland den Auftritt des Russen am 14. Juli in London bestätigt. Diese Entscheidung sei unwiderruflich, so der Berliner Promoter des in 24 Profikämpfen ungeschlagenen Champions. Man könne zwar die Stimmung in der russischen Boxföderation nicht einschätzen, doch sei Powetkin der amtierende WBA-Weltmeister und müsse die Pflichtverteidigung absolvieren. Mehr könne er dazu nicht sagen, so Sauerland.

Unterdessen hat die Luxemburgische Boxkommission beschlossen, sich der Forderung des europäischen Verbands nicht zu fügen und dem Kampf zwischen David Haye und Dereck Chisora weiterhin eine Lizenz zu gewähren. Ob die EBU wie in ihrer Drohung angekündigt den kleinen Verband nun aus ihrer Organisation ausschließt, wird sich zeigen. Keine Probleme mit der Austragung in London scheinen die Weltverbände WBA und WBO zu haben, deren interkontinentaler bzw. internationaler Titel dabei zur Disposition steht.

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Danny Green in Perth gegen Danny Santiago

Am 25. Juli bestreitet der Australier Danny Green in Perth einen Kampf gegen Danny Santiago. Nach seinen beiden schweren Niederlagen gegen Antonio Tarver aus den USA und den polnischen WBC-Weltmeister Krzysztof Wlodarczyk im Cruisergewicht tritt Green diesmal aller Voraussicht nach im Halbschwergewicht an, wo er früher Weltmeister war. Der Australier hat 31 Kämpfe gewonnen und fünf verloren, was gleichermaßen für Santiago gilt, der zudem noch ein Unentschieden vorweisen kann.

Auf einer Pressekonferenz am Austragungsort warb Danny Green mit den Worten für den Kampf, sein Gegner aus der Bronx sei ein zäher und aufregender Boxer, der ihm alles abverlangen werde. Da dies vermutlich sein letzter Auftritt in Westaustralien sei, bedeute er ihm sehr viel. Er versuche es nun in einer leichteren Gewichtsklasse und sei bereit, sich noch weiter hinunter zu begeben, um in einer Revanche auf Anthony Mundine zu treffen. Greens früherer Bezwinger ist allerdings mittlerweile Interimsweltmeister im Halbmittelgewicht und boxt damit weit unter dem Limit seines Landsmanns. Wenngleich ein zweites Duell der beiden Australier auf dem fünften Kontinent zweifellos attraktiv wäre und auf enormes Interesse stieße, ist doch derzeit nicht abzusehen, in welcher Gewichtsklasse die Kontrahenten einander im Ring begegnen könnten. Denkbar wäre natürlich, ein Gewicht irgendwo in der Mitte zu vereinbaren, wie das bei den in Mode gekommenen Duellen namhafter Akteure längst üblich geworden ist.

8. Juni 2012