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MELDUNG/756: Robin Krasniqi bekommt doch noch seine Chance (SB)




WBO gibt grünes Licht für Titelkampf gegen Nathan Cleverly

Der WBO-Titel im Halbschwergewicht war in der Vergangenheit eine Domäne so namhafter Akteure wie Dariusz Michalczewski, Zsolt Erdei und Jürgen Brähmer, die diese Gewichtsklasse mit ihren Auftritten zu einer Hochburg des hiesigen Profiboxens machten. Am 28. April möchte Robin Krasniqi die Gelegenheit nutzen, dem Vorbild der prominenten Vorgänger zu folgen und die Trophäe in seinen Besitz zu bringen. Der amtierende Europameister der WBO trifft in der traditionsreichen Londoner Royal Albert Hall auf Weltmeister Nathan Cleverly, dessen Pflichtverteidigung gegen den Russen Dmitri Suchotsky zurückgestellt wurde.

Auf dem Papier mag der 24jährige Krasniqi mit seiner Bilanz von 37 Siegen und zwei Niederlagen wie der Favorit aussehen, zumal er seit 36 Kämpfen ungeschlagen ist. De facto muß man jedoch dem in 24 Auftritten unbesiegten Waliser die besseren Chancen einräumen, da er die stärkeren Gegner in die Schranken gewiesen und sich international einen Namen gemacht hat. Nachdem der Verband dem geplanten Kampf zwischenzeitlich die Zustimmung verweigert hatte, freut sich Robin Krasniqi nun um so mehr, nach harter Arbeit, zahlreichen Auftritten und schwer erkämpften Siegen nun endlich am Thron des Weltmeisters zu rütteln. Sein Trainer Dirk Dzemski spricht von dem Lohn für Kampf- und Trainingsschweiß und traut seinem Schützling durchaus zu, in London für eine Überraschung zu sorgen.

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Christina Hammer boxt Anfang April in Brno

Am 5. April kehrt Christina Hammer in den Ring zurück, um ihre beiden Titel zu verteidigen. Die Weltmeisterin der Verbände WBO und WBF im Mittelgewicht trifft im tschechischen Brno auf die Südafrikanerin Julie Tshabalala, der dabei die Rolle der Außenseiterin zufällt. Während nämlich die Titelverteidigerin in elf Profikämpfen ungeschlagen ist, sieht die Bilanz ihrer Gegnerin mit vier Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden doch recht durchwachsen aus.

Den Hauptkampf des Abends bestreitet Lokalmatador Lukas Konecny, der den Interimstitel der WBO im Halbmittelgewicht gegen Salim Larbi aus Frankreich verteidigt. Auch in diesem Duell sind die Aussichten zumindest in der Prognose eindeutig verteilt, da der 33jährige Tscheche 47 Siege und drei Niederlagen auf dem sportlichen Konto hat, die ihn als den wesentlich Erfahreneren von beiden ausweisen. Der Franzose ist aktueller Intercontinentalchampion der WBO und hat 17 Auftritte gewonnen sowie je einen verloren und unentschieden beendet.

Konecny hat ein frustrierendes Wechselbad sich ständig wandelnder Perspektiven hinter sich, da er mehrere Absagen Sergei Dsindsiruks und Zaurbek Baisangurows hinnehmen mußte. Schließlich war der Tscheche mit seiner Geduld am Ende und bekam von der WBO einen Kampf um den Interimstitel zugesprochen. Wie man sich denken kann, ist Konecny erleichtert, nach fortgesetzten Enttäuschungen durch teilweise sehr kurzfristige Absagen endlich Nägel mit Köpfen machen zu können. Überdies findet der Kampf nun in Brno statt, so daß die Erfüllung des Traums, vor seinen Landsleuten Weltmeister zu werden, in greifbare Nähe rückt.

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Denis Lebedew vor Shawn Cox auf der Hut

Denis Lebedew verteidigt den Interimstitel der WBA im Cruisergewicht erstmals am 4. April in Moskau. Sein Gegner ist Shawn Cox, der aktuelle Karibikmeister des WBC. Da der Herausforderer hierzulande recht unbekannt ist, gilt Lebedew als klarer Favorit. Allerdings hat Cox den früheren Weltmeister Wayne Braithwaite im Februar sensationell durch Knockout in der ersten Runde besiegt und mit diesem Paukenschlag für ein Warnsignal gesorgt, das auch in Rußland angekommen ist. Der 32 Jahre alte Lebedew hat bislang 23 Profikämpfe gewonnen und einen verloren, während für den fünf Jahre älteren Cox erst 16 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen.

Niemand erwarte einen einfachen Kampf für Denis, warnt Lebedews Manager Wladimir Hrijunow vor unangebrachter Leichtfertigkeit. Man habe Cox gerade deswegen ausgewählt, weil er gefährlich sei. Der Herausforderer bereite sich intensiv vor und werde in Kürze nach Moskau reisen, so daß man sich bald von seiner Entschlossenheit überzeugen könne. Er verspreche allen Zuschauern einen mitreißenden Kampf zweier Boxer, die ihr Bestes in der Hoffnung geben, sich am Ende den Gürtel umlegen zu können.

31. März 2012