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MELDUNG/731: Vitali Klitschko kandidiert für Bürgermeisteramt in Kiew (SB)



Politische Karriere im dritten Anlauf?

Nach zwei Niederlagen bei der Kandidatur um das Bürgermeisteramt in seiner Heimatstadt Kiew will Vitali Klitschko im dritten und möglicherweise letzten Anlauf seiner Politikerlaufbahn Auftrieb verschaffen. Ukrainischen Medienberichten zufolge hat der 40 Jahre alte Weltmeister im Schwergewicht diesmal sogar Aussichten, den Urnengang für sich zu entscheiden. Bei seinen vorangegangenen Kandidaturen 2006 und 2008 war Klitschko mit großem Abstand an dem derzeitigen Amtsinhaber Leonid Tschernowezki gescheitert, dessen Amtszeit Ende Mai ausläuft.

Tschernowezki tritt nicht mehr an, dürfte aber den Wahltermin verzögern, um dem Regierungskandidaten Alexander Popow mehr Zeit zu geben, sich bei den Wählern zu profilieren. Als starker Mann Kiews gilt der Chef der Stadtverwaltung, während das Amt des Bürgermeisters repräsentativer Art ist. Sollte sich Klitschko jedoch durchsetzen, könnte er sich sogar Hoffnungen auf einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2015 machen. Hingegen dürfte seine kleine Partei Udar (Schlag) froh sein, wenn sie bei der Parlamentswahl am 28. Oktober über der Fünfprozenthürde legt.


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Weltverband WBC verhängt Sanktionen gegen Dereck Chisora

In Reaktion auf die handgreifliche Auseinandersetzung mit seinem britischen Landsmann David Haye auf der Pressekonferenz in München wird Dereck Chisora vom Weltverband WBC auf unbestimmte Zeit gesperrt. Wie es in einer offiziellen Stellungnahme des Verbands heißt, verurteile man ein solches Verhalten, darunter die Ohrfeige gegen Vitali Klitschko, das Anspucken von Wladimir Klitschko mit Wasser und die Prügelei mit David Haye. Derartiges sei im Boxsport inakzeptabel und werde schnellstmöglich Sanktionen nach sich ziehen, wie sie der Verband für notwendig erachte.

Die Höhe eines zu verhängenden "schwerwiegenden" Bußgelds soll demnach in einer Anhörung mit dem bevollmächtigten Anwalt des WBC festgelegt werden. Dereck Chisora wird aus der Rangliste des Verbands gestrichen und darf vorerst nicht mehr um den Titel kämpfen. Zudem wird der Brite aufgefordert, sich einem Anti-Aggressionstraining zu unterziehen. Danach werde man die Aufhebung seiner Suspendierung in Betracht ziehen. Weiteres Ungemach droht dem 28jährigen Chisora seitens des britischen Verbands. Am 14. März findet eine Anhörung vor der nationalen Boxkommission statt, bei der möglicherweise eine Sperre in Großbritannien verhängt wird.


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Bernd Bönte erwirkt einstweilige Verfügung gegen Marco Huck

Der ins Schwergewicht aufgestiegene Marco Huck hatte auf einer Pressekonferenz am 18. März in München vor dem Titelkampf zwischen Vitali Klitschko und Dereck Chisora öffentlich den Vorwurf erhoben, die Ohrfeige des Briten gegen den Ukrainer beim offiziellen Wiegen sei von Bernd Bönte inszeniert worden. Nun hat der Manager der Klitschkos vor dem Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkt, die dem Berliner diese Äußerung untersagt. Bei Zuwiderhandlung drohen Huck eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Euro oder bis zu sechs Monate Gefängnis (Az.: 324 O 131/12).

Die Entscheidung des Gerichts sei die einzig richtige. Huck sollte in Zukunft besser nachdenken, bevor er den Mund aufmacht, kommentierte Bernd Bönte die Beschlußlage. Wie er zuvor erklärt hatte, sei es eine bösartige Unterstellung anzunehmen, daß sich die Klitschkos oder der Sender RTL derartiger Mittel bedienten, um die Vermarktung des Kampfs zu befördern.

2. März 2012