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MELDUNG/623: Den Gürtel will Powetkin so schnell nicht wieder hergeben (SB)



Erste Titelverteidigung in Helsinki gegen Cedric Boswell

Am 3. Dezember verteidigt Alexander Powetkin in Helsinki erstmals den Titel des regulären Weltmeisters der WBA im Schwergewicht. Gegner des in 22 Profikämpfen ungeschlagenen Russen aus dem Sauerland-Boxstall ist Cedric Boswell. Der 42jährige US-Amerikaner hat 35 Auftritte gewonnen und seit seiner einzigen Niederlage im Jahr 2003 gegen Jameel McCline vierzehn Siege in Folge eingefahren. In der Rangliste der WBA wird Boswell jedoch erst auf Platz 14 geführt, da er nicht mit den allerbesten Kontrahenten im Ring gestanden hat.

Wie alle Herausforderer erklärt auch Boswell, er habe sein Leben lang auf diesen Augenblick gewartet und werde seinen großen Tag nutzen. Powetkin sei zwar ein guter Junge, aber zu unerfahren, um mit den Schwierigkeiten fertig zu werden, die er ihm bereiten wolle. Er werde für eine Sensation sorgen und den Gürtel in die USA zurückholen.

Der 32 Jahre alte Powetkin hat in seiner Heimatstadt Tschechow bereits mit der Vorbereitung begonnen. Auch er bedient sich der üblichen Klischees, wenn er erklärt, mit dem Titelgewinn sei ein Traum für ihn wahr geworden. Nun müsse er sich gegen starke Herausforderer beweisen und freue sich schon auf den Kampf gegen Boswell. Er habe hart gearbeitet, um endlich Champion zu werden, und gestatte dem Amerikaner auf keinen Fall, den Titel zu entwenden.

Neben Alexander Powetkin bietet Sauerland Event in Helsinki auch den finnischen Schwergewichtler Robert Helenius auf. Dieser ist in 16 Kämpfen ungeschlagen und verteidigt den Intercontinentaltitel der Verbände WBA und WBO. Noch steht nicht endgültig fest, wer mit dem Finnen in den Ring steigt. Promoter Kalle Sauerland kündigt jedenfalls eine "explosive Nacht der Schwergewichte" an. Er lobt Alexander Powetkin als einen der aufregendsten und schnellsten Schwergewichtler seit vielen Jahren, der seinen Wert gegen Boswell unter Beweis stellen werde. Der Ranglistenerste Robert Helenius habe mit seinen drei vorzeitigen Siegen gegen ehemalige Weltmeister die Latte sehr hoch gelegt. Man könne daher von einer echten Werbung fürs Schwergewichtsboxen ausgehen.


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Alexander Ustinow setzt sich gegen Denis Bachtow durch

Alexander Ustinow, der bei der Promotion K2 der Klitschkos unter Vertrag steht, hat den Titel des kleinen Verbands EBA im Schwergewicht erfolgreich verteidigt. Sein russischer Landsmann Denis Bachtow, der für den erkrankten Briten Danny Williams eingesprungen war, mußte sich im ukrainischen Tscherkasi einstimmig nach Punkten geschlagen geben (117:111, 118:110, 119:109). Während der an Nummer vier der WBA-Rangliste geführte Titelverteidiger auch in seinem 25. Profikampf ungeschlagen blieb, stehen für den unterlegenen Herausforderer nunmehr 33 Siege und sieben Niederlagen zu Buche.

Ungeachtet seiner körperlichen Nachteile machte der 20 cm kleinere und 35 kg leichtere Bachtow zunächst eine gute Figur, sofern er sich nicht in die Seile drängen ließ. Als ihn Ustinow in der vierten Runde in der Ringecke stellte, drohte dem Herausforderer ein Niederschlag. Daraufhin mied er tunlichst die Seile und brachte sogar ab und zu einen Schwinger ins Ziel. Der 31jährige glänzte insbesondere in der achten Runde, als er seinem Gegner eine Rißwunde über dem rechten Auge zufügte und danach noch mit einer Reihe weiterer Treffer durchkam.

Gegen Ende des Kampfs hatte er jedoch der Wucht Ustinows immer weniger entgegenzusetzen, zumal sein rechtes Auge inzwischen fast vollständig zugeschwollen war. Im letzten Durchgang war er im Grunde stehend k.o., doch vermochte es der Titelverteidiger nicht, einen vorzeitigen Sieg herbeizuführen. So setzte sich Alexander Ustinow unangefochten nach Punkten durch und dürfte seine Position in der Rangliste behauptet haben.


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Mikkel Kessler könnte bereits Anfang 2012 zurückkehren

Nach Angaben seines Promoters Kalle Sauerland könnte Mikkel Kessler bereits Anfang nächsten Jahres in den Ring zurückkehren. Der dänische Supermittelgewichtler wollte ursprünglich am 5. November in Kopenhagen den amtierenden WBO-Weltmeister Robert Stieglitz aus dem Magdeburger SES-Boxstall herausfordern. Nachdem er sich jedoch während der Vorbereitung einen Finger gebrochen hatte, mußte er den Titelkampf absagen. Wie Sauerland berichtete, sei die Operation gut verlaufen. Der Däne könne nach einer kurzen Pause das Training wieder aufnehmen, und da er sich im Unterschied zu vielen anderen Boxern durchgehend in Form halte, stehe seiner baldigen Rückkehr nichts im Wege.

26. Oktober 2011