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MELDUNG/595: Erneuter Rückschlag - Super-Six-Finale verschoben (SB)



Carl Froch stellt verletzungsbedingte Absage Andre Wards in Frage

Das Super-Six-Turnier steht weiterhin unter einem schlechten Stern. Als bahnbrechendes neues Vermarktungskonzept auf den Weg gebracht, wird es bis zu seinem Abschluß mehr als zwei Jahre dauern, da das für den 29. Oktober geplante Finale zwischen dem Briten Carl Froch und Andre Ward aus den USA auf unbestimmte Zeit verschoben werden muß. Durch die lange Laufzeit ging die Eigendynamik des Turniers verloren, weshalb es aller Voraussicht nach bei einem Prototyp bleibt. Künftige Turniere werden entweder weniger als sechs Teilnehmer haben oder auf eine langwierige Gruppenphase verzichten.

Grund der Absage ist eine Cutverletzung Andre Wards im Training, die genäht werden mußte. Ein neuer Termin steht derzeit noch nicht fest. Damit läßt das als Krönung des Turniers ausgewiesene Duell zwischen dem Superchampion der WBA aus Kalifornien und dem britischen WBC-Weltmeister, in dem der weltbeste Supermittelgewichtler gekürt werden soll, weiter auf sich warten. Wie Ward auf seiner Twitter-Seite berichtete, sei das eine schlimme Neuigkeit. Er sei nach Los Angeles geflogen, um einen Arzt aufzusuchen, der die Wunde mit sieben Stichen genäht habe. Sobald ein neuer Termin feststehe, werde er es seine Fans wissen lassen.

Carl Froch zeigte sich enttäuscht über die Verschiebung des Finales und zog die Handlungsweise seines Gegners in Zweifel. Wards Verhalten sei absurd und unprofessionell. Wenngleich man natürlich auf den Rat der Ärzte hören solle, halte er es für lächerlich, einen Kampf fünf Wochen vorher wegen eines Cuts abzusagen. Wäre es zwei Wochen vor dem anberaumten Termin passiert, hätte er es wohl verstanden. Blieben aber wie im Falle Wards 35 Tage Zeit, sich um die Verletzung zu kümmern, zeuge das von der Schwäche des US-Amerikaners. Für ihn selbst ändere sich dadurch aber nichts, denn er sei bereit, wann immer sein Kontrahent aufkreuze.


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Dsindsiruk sagt Titelverteidigung gegen Konecny ab

Abgesagt worden ist auch der für 30. September geplante Kampf in Brno zwischen dem WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht, Sergei Dsindsiruk aus der Ukraine, und dem Tschechen Lucas Konecny aus dem Magdeburger Boxstall SES. Da nach der Trainingsverletzung Dsindsiruks so kurzfristig kein adäquater Ersatzgegner verpflichtet werden konnte, wurde die gesamte Veranstaltung storniert.

Als die Kontrahenten im April 2008 erstmals aufeinandertrafen, setzte sich der Ukrainer umstritten mit einer Mehrheitsentscheidung durch. Nach diesem knappen Urteil in Dresden hatte Konecny eine Revanche gefordert und sich seither mit elf Siegen in Folge den Status des Pflichtherausforderers erarbeitet. Unklar ist vorerst, ob der Tscheche bis zur Genesung Dsindsiruks in der Zwischenzeit seinen Titel des Europameisters verteidigt.


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Tomasz Adamek plant neuen Anlauf auf den Titel

Nach der deutlichen Niederlage im Kampf gegen WBC-Weltmeister Vitali Klitschko nimmt der polnische Schwergewichtler Tomasz Adamek in einem erneuten Anlauf den Gürtel des Champions ins Visier. Er wolle im Februar oder März in den Ring zurückkehren und strebe langfristig einen weiteren Griff nach der Weltmeisterschaft an, teilte der 34jährige mit. Sollte Gott ihm die Kraft dafür geben, werde er gegen die Besten antreten, um seine letzte Chance zu nutzen.

Duelle mit seinen talentierten und aufstrebenden Landsleuten Andrzej Wawrzyk und Mariusz Wach schließt der frühere Weltmeister im Halbschwer- und Cruisergewicht allerdings aus. Wenngleich er ihnen keinesfalls ihre Fähigkeiten absprechen wolle, müsse er doch nach vorn blicken. Zudem glaube er nicht, daß solche Kämpfe auf großes Interesse beim Sportpublikum treffen würden.

27. September 2011