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MELDUNG/540: Moderate Töne auf der Pressekonferenz mit Powetkin und Tschagajew (SB)



Rivalen um den WBA-Titel gehen respektvoll miteinander um

Auf ihrer ersten gemeinsamen Pressekonferenz vor dem Kampf um die Weltmeisterschaft der WBA im Schwergewicht schlugen Alexander Powetkin und Ruslan Tschagajew moderate Töne an. Da Wladimir Klitschko nach seinem Sieg gegen den Briten David Haye zum Superchampion dieses Verbands aufgestiegen ist, kämpfen die beiden am 27. August in Erfurt um den regulären Titel. Der Russe Powetkin ist in 21 Profikämpfen ungeschlagen und steht beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag. Tschagajew, der aus Usbekistan stammt, tritt mit einer Bilanz von 27 gewonnenen Kämpfen und einer Niederlage für die Hamburger Universum Box-Promotion an.

Wie Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer hervorhob, kämpften die beiden Boxställe seit vielen Jahren Schulter an Schulter für den Boxsport in Deutschland. Kreuzten sich die Wege der Konkurrenten, kämen die Zuschauer mit Sicherheit auf ihre Kosten, was sich in der Vergangenheit des öfteren gezeigt habe. Nicht anders werde es beim Duell zwischen Powetkin und Tschagajew sein.

Auch Powetkins Manager Wladimir Hrijunow wies auf das hohe sportliche Niveau der Veranstaltung hin. Beide Akteure seien faire Sportsmänner und Vorzeigeathleten. Erfreulicherweise sei die Pressekonferenz ohne Pöbeleien über die Bühne gegangen. Vielmehr habe der Sport im Vordergrund gestanden, was am 27. August einen hervorragenden Kampf erwarten lasse, bei dem natürlich Alexander Powetkin am Ende die Nase vorn haben werde.

Powetkin selbst erinnerte daran, daß er zu Amateurzeiten Olympiasieger, Welt- und Europameister gewesen war. Er werde in Erfurt seine Karriere krönen und sich seinen langgehegten Traum erfüllen, auch bei den Profis Weltmeister zu werden. Er habe großen Respekt vor seinem Gegner, der ihn jedoch am Erreichen seines Ziels nicht hindern könne.

Ruslan Tschagajew war von 2007 bis 2009 schon einmal WBA-Weltmeister gewesen und brennt darauf, sich seinen alten Titel wiederzuholen. Der 32jährige Usbeke merkte überdies an, daß er noch eine Rechnung mit Wladimir Klitschko offen habe. Damit bezog er sich auf die einzige Niederlage seiner Profikarriere, die er im Juni 2009 gegen den Ukrainer bezog, als er nach der Absage David Hayes kurzfristig eingesprungen war. Dem Sieger des Erfurter Duells steht in Aussicht, binnen einer festgesetzten Frist gegen den Superchampion anzutreten.

Tschagajews Trainer Michael Timm geht ebenfalls von einem spannenden Titelkampf aus, der bereits nach drei Runden zu Ende sein, aber ebenso gut über die volle Distanz gehen könne. Man stelle sich jedenfalls auf zwölf Runden ein. Promoter Klaus-Peter Kohl attestierte seinem Boxer eine perfekte Vorbereitung und rechnet mit einem der besten Schwergewichtskämpfe der letzten Jahre.


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Felix Sturm bietet Matthew Macklin Revanche an

Als Felix Sturm am 25. Juni zum Sieger über Matthew Macklin erklärt worden war, ließ der knappe Punktsieg des WBA-Superchampions im Mittelgewicht Kritik laut werden. Die Meinungen waren damals geteilt, ob der Titelverteidiger nicht vom Kampfgericht bevorteilt worden sei. Der Weltmeister wollte diese Einwände nicht auf sich sitzen lassen und bot dem Iren umgehend eine Revanche an. Obgleich dessen Team noch im Ring lautstark einen Rückkampf gefordert hatte, scheint man es inzwischen nicht mehr eilig zu haben, auf die Offerte des Kölners einzugehen. Gerüchten zufolge hofft Macklin auf einen Kampf gegen WBC-Diamantchampion Sergio Martinez und spielt deswegen auf Zeit, um sich alle Optionen offenzuhalten.

Wie Felix Sturm berichtete, habe er sich unmittelbar nach dem damaligen Kampf zu einer Revanche bereiterklärt. Anfang vergangener Woche habe man Macklin einen Vertrag mit wesentlich besseren Konditionen geschickt, doch bislang noch keine Antwort erhalten. Dies sei verwunderlich, da der Ire zunächst mit aller Macht einen zweiten Kampf eingefordert habe, so Sturm. Er wolle in diesem Jahr auf jeden Fall noch einmal in den Ring steigen und ziehe dafür Matthew Macklin vor. Sollte dieser den Vertrag aus welchen Gründen auch immer nicht unterschreiben, stünden andere Gegner zu Wahl. Daher werde er seinen Gürtel mit Sicherheit gegen einen starken Herausforderer verteidigen, unterstrich Sturm.

31. Juli 2011