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MELDUNG/525: Vater der Klitschkos erliegt Spätfolgen von Tschernobyl (SB)



Ehemaliger Luftwaffenoberst koordinierte Hubschraubereinsätze

Wladimir Rodionowitsch Klitschko, der Vater von Vitali und Wladimir Klitschko, ist nach langer Krankheit im Alter von 64 Jahren in Kiew gestorben. Der frühere Oberst der Luftwaffe war nach der Atomkatastrophe 1986 in Tschernobyl an den explodierten Reaktorblock abkommandiert worden, wo er die Hubschraubereinsätze koordinierte. Möglicherweise ist seine Krebserkrankung auf die hohe Strahlenbelastung zurückzuführen.

Das verstorbene Familienoberhaupt war schon seit längerer Zeit an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und hatte mehrere Chemotherapien durchgestanden. Nachdem es ihm zwischenzeitlich wieder besser gegangen war, schlug die letzte Therapie nicht mehr wie erhofft an. Nach Angaben von Manager Bernd Bönte war schon geraume Zeit bekannt, daß der Vater nicht mehr lange zu leben hatte. Beide Brüder nahmen zuletzt nur noch die Termine wahr, die schon seit längerer Zeit feststanden.

Der Vater konnte den letzten Kampf Wladimirs gegen David Haye in der Hamburger Klinik noch am Fernseher verfolgen. Wenig später wurde er nach Kiew geflogen, um sich dort von seinen Freunden zu verabschieden und im Haus der Familie zu sterben. In den nächsten Tagen werden die Brüder zunächst in Kiew bleiben, um der Beisetzung ihres Vaters beizuwohnen, die im kleinen Kreis stattfinden soll.


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Hucks Gegner schlägt provozierende Töne an

Vor seinem Kampf gegen WBO-Weltmeister Marco Huck, der am Samstag in München über die Bühne geht, setzt der argentinische Herausforderer Hugo Hernan Garay auf Provokationen. Als habe ihn David Haye inspiriert, kündigte der 30 Jahre alte frühere Champion im Halbschwergewicht vor versammelten Journalisten an, er werde den Titelverteidiger im Ring umbringen. Bei der offiziellen Pressekonferenz legte der Argentinier nach, pöbelte Huck an und löste sogar ein Handgemenge aus. Er hielt beim Fototermin seine Faust unter Hucks Kinn und versuchte, ihn zu küssen, worauf es zu einer kurzen Rangelei kam.

Marco Huck gab sich unbeeindruckt: "Noch lacht er, aber am Samstag wird er weinen. Das läßt mich komplett kalt. Ich werde die Antwort im Ring geben. Wie der 26jährige hinzufügte, freue er sich sehr auf den Kampf in München. Mit Unterstützung der Zuschauer werde er Garay besiegen: "Der Gürtel bleibt in Deutschland. Ich will am 30. Juli als Weltmeister heiraten!"

Ulli Wegner erachtet es als eine seiner Aufgaben als Trainer, dafür Sorge zu tragen, daß die von ihm betreuten Boxer nicht die Bodenhaftung verlieren. Nach etlichen Diskussionen mit Marco Huck in der Vergangenheit könne er ihm inzwischen einen Reifungsprozeß und eine Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit attestieren. Diese müsse er nun im Ring umsetzen, wozu sich ihm am Samstag die Gelegenheit biete.

Marco habe auf die Provokationen seines Gegners ruhig und abgeklärt reagiert wie ein richtiger Weltmeister. Daher sei er sich als Trainer sicher, daß sein Schützling dem Argentinier im Ring die angemessene Antwort geben werde. Dann werde sich herausstellen, daß es sich bei den großen Tönen, die Garay gespuckt habe, nur um heiße Luft handle. Im übrigen wisse man nach intensiven Videostudien alles, was es über Garay zu wissen gibt. Der Argentinier sei ein Kämpfer, gegen den Marco Huck diszipliniert boxen müsse. Dann werde er den Ring als Sieger verlassen.

14. Juli 2011