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MELDUNG/486: Auch Steve Cunningham liebäugelt mit der Königsklasse (SB)



US-Amerikaner plant nach dem Turnier Aufstieg ins Schwergewicht

Steve Cunningham möchte in absehbarer Zeit ins Schwergewicht wechseln und dort - wer könnte es ihm verdenken - Weltmeister werden. Vorerst gehört der US-Amerikaner jedoch noch zu den führenden Akteuren des Cruisergewichts, wo er als Teilnehmer des Turniers fest eingeplant ist, das sein Promoter Sauerland Event voraussichtlich vom Spätsommer an über die Bühne bringen will. Ein hochkarätiges Feld von sechs namhaften Boxern, darunter auch mehrere Weltmeister, soll dann die Titel zusammenführen und in mehreren Runden bis hin zum Finale einen Sieger auf den Schild heben.

Der 35 Jahre alte US-Amerikaner ist amtierender IBF-Champion, während sein Teamkollege Marco Huck, dem er die einzige Niederlage in dessen Profilaufbahn beigebracht hat, den Gürtel der WBO sein eigen nennt. Mit von der Partie ist beim Turnier auch der Titelträger des WBC, Krzysztof Wlodarczyk aus Polen, den Cunningham ebenso besiegt hat wie WBA-Champion Guillermo Jones. Wie er also zu Recht geltend macht, habe er alle anderen aktuellen Weltmeister geschlagen, wobei die Siege gegen Jones (2005) und Huck (2007) allerdings schon geraume Zeit zurückliegen.

Cunningham ficht das nicht an, denn wie er versichert, sei ihm gleichgültig, wer sein nächster Gegner wird. Wählerisch sei er nicht, und wie seine Bilanz zeige, sei er niemandem aus dem Weg gegangen. Läuft alles nach seinen Vorstellungen, poliert er seine Bilanz von 24 Siegen und zwei Niederlagen weiter auf, sammelt bis Ende des Jahres die restlichen Gürtel im Cruisergewicht ein und tritt 2012 in der Königsklasse an, wo deutlich größere Brötchen gebacken werden.


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Tomasz Adamek fühlt sich als echtes Schwergewicht

Den Aufstieg ins Schwergewicht hat Tomasz Adamek nicht bereut. Früher Champion im Halbschwer- und Cruisergewicht, fordert der Pole im September Vitali Klitschko heraus, um womöglich sogar Weltmeister aller Klassen zu werden, wie es früher hieß. Wie Adamek unterstreicht, sei er inzwischen auch physisch ein echtes Schwergewicht, sofern man von der Körpergröße absieht. So riesig sei der Unterschied zwischen ihm und Vitali nun wirklich nicht, jedenfalls geringer als der zwischen Wladimir und David Haye - letzterer ebenfalls ein erfolgreicher Aufsteiger aus dem Cruisergewicht. Michael Grant habe noch imposanter ausgesehen und doch gegen ihn den kürzeren gezogen, erinnert der Pole daran, daß er bislang in Schwergewichtskämpfen ungeschlagen ist und dabei auch einige namhafte Gegner besiegt hat.

Der 35 Jahre alte Adamek war 2009 ins Schwergewicht aufgestiegen, wo er seither sechs Kämpfe bestritten und gewonnen hat, davon zwei sogar vorzeitig. Für den Polen stehen 44 Siege und nur eine Niederlage zu Buche, er ist derzeit Ranglistenerster der Verbände WBC und WBO.

Tomasz Adamek und Vitali Klitschko steigen am 10. September im neuerrichteten Breslauer Fußballstadion in den Ring. Der Ukrainer verteidigt den Titel des WBC und will seiner Bilanz von 42 Siegen und zwei Niederlagen einen weiteren Erfolg hinzufügen. Sollte es seinem jüngeren Bruder Wladimir gelingen, den Briten David Haye am 2. Juli in Hamburg zu besiegen und ihm den WBA-Gürtel abzunehmen, hätten die Klitschkos ihren langgehegten Traum verwirklicht, alle vier maßgeblichen Titel in ihren Besitz zu bringen. Andererseits ist nicht auszuschließen, daß die früheren Cruisergewichtler Haye und Adamek, die aufgrund ihrer körperlichen Unterlegenheit von vornherein andere Mittel finden müssen, um sich unter den Riesen zu behaupten, zur Nemesis des ukrainischen Brüderpaars avancieren.

31. Mai 2011