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MELDUNG/269: Zwei Jahre Pause warfen Guillermo Jones nicht aus der Bahn (SB)



WBA-Weltmeister aus Panama meldet sich erfolgreich zurück

Im Juni 2007 sicherte sich Firat Arslan aus dem Universum-Boxstall durch einen Punktsieg gegen den Russen Valeri Brudow in Budapest den Titel des Interimsweltmeisters der WBA im Cruisergewicht. Arslan, der später zum regulären Champion dieses Verbands avancierte, verlor den Gürtel im September 2008 in Hamburg an Guillermo Jones aus Panama, der ihn durch technischen K.o. in der zehnten Runde besiegte.

Nach diesem Erfolg stand Jones mehr als zwei Jahre lang nicht mehr im Ring. Nun ist der inzwischen 38 Jahre alte Weltmeister zurückgekehrt: In der Arena Roberto Duran in Panama-Stadt, die nach dem berühmtesten Boxer des Landes benannt ist, verteidigte er seinen Titel vor heimischem Publikum erfolgreich gegen den 33jährigen Valeri Brudow, der sich durch technischen K.o. in der elften Runde geschlagen geben mußte. Damit verbesserte der Titelverteidiger seine Bilanz auf 37 Siege, drei Niederlagen und zwei Unentschieden, während für den Russen nun 38 gewonnene und drei verlorene Auftritte zu Buche stehen.

Der Lokalmatador bot ungeachtet der vorangegangenen langen Unterbrechung seiner Karriere eine ansprechende Leistung. Wenngleich es ihn in der Anfangsphase einige Mühe kostete, in den Kampf zu finden, gelang es ihm in der Folge, seine Reichweitenvorteile immer besser zu nutzen und mit dem Jab wie auch zunehmend flüssigen Kombinationen Vorteile zu erarbeiten. Von der siebten Runde an erhöhte der Titelverteidiger den Druck, wobei er variabler als der Herausforderer boxte und diesen dank seiner überlegenen Schlagwirkung zunehmend zermürbte. Eine blutende Rißwunde über dem linken Auge des Russen beeinträchtigte dessen Sicht so sehr, daß Ringrichter Luis Pabon nach zwei Minuten und 16 Sekunden des elften Durchgangs einschritt und den nun klar unterlegenen Weltranglistenersten aus dem Kampf nahm.

Im Rahmen derselben Veranstaltung zeigte sich Exweltmeister Hasim Rahman in guter Verfassung und besiegte seinen US-amerikanischen Landsmann Marcus McGee durch K.o. kurz vor Ende der ersten Runde. Der 37 Jahre alte frühere WBC-Champion im Schwergewicht, der in der WBA-Rangliste auf Platz 14 geführt wird, verbesserte seine Bilanz auf 49 Siege, acht Niederlagen und zwei Unentschieden. Marcus McGee hat nun 22 gewonnene und 18 verlorene Auftritte auf dem sportlichen Konto.

In einem weiteren Titelkampf des Abends setzte sich der 24jährige Interimsweltmeister der WBA im Fliegengewicht, Luis Concepcion aus Panama, durch technischen K.o. gegen den Thailänder Denkaosan Kaovichit durch. Auch dieser Kampf ging nicht in die zweite Runde, da der frühere WBA-Champion aus Thailand frühzeitig dreimal zu Boden ging und nach nur 90 Sekunden aus dem Kampf genommen wurde.


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Ryol-Li Lee neuer WBA-Champion im Superbantamgewicht

Im September 2009 stieg Poonsawat Kratingdaenggym aus Thailand durch einen Sieg über den Iren Bernard Dunne zum WBA-Weltmeister im Superbantamgewicht auf. Nun mußte sich der 29 Jahre alte Titelverteidiger in Tokio überraschend dem japanischen Herausforderer Ryol-Li Lee geschlagen geben. Zwar marschierte der Thailänder unablässig nach vorn und schlug in wesentlich höherer Frequenz, doch entzog sich sein Gegner geschickt und brachte immer wieder gefährliche Konter ins Ziel. Lohn dieser überlegenen Kampfesweise war nach zwölf Runden ein einstimmiger Punktsieg des von seinen Landsleuten stürmisch gefeierten Japaners (115:113, 115:114, 118:110).


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James Kirkland wieder auf freiem Fuß

Der texanische Halbmittelgewichtler James Kirkland wurde im April 2009 wegen illegalen Waffenbesitzes zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Er verbüßte eineinhalb Jahre in einem Gefängnis nahe seiner Heimatstadt Austin und wurde vor kurzem vorzeitig entlassen, wobei man die restlichen sechs Monate zur Bewährung aussetzte. Nach seiner Rückkehr entschuldigte er sich bei seiner Familie, allen Freunden, seinem Team und den Fans. Wie er ihnen versicherte, werde er sie in den kommenden Jahren stolz machen. Er könne es kaum erwarten, dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte.

Der 26 Jahre alte Rechtsausleger nahm umgehend das Training wieder auf, um sich für die Fortsetzung seiner erfolgreichen Karriere zu rüsten. Einen Monat vor seiner Festnahme hatte er sich nach einem Sieg gegen den Kolumbianer Joel Julio auf dem Weg zu einem Titelkampf befunden, für den er nach 25 gewonnenen Profikämpfen reif schien. Er ist bei Promoter Oscar de la Hoya in besten Händen, so daß man damit rechnen kann, den talentierten Texaner in absehbarer Zeit auf dem Thron des Weltmeister vorzufinden.

6. Oktober 2010