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MELDUNG/251: Yuriorkis Gamboa bekommt es mit Chris John zu tun (SB)



WBA visiert hochkarätigen Federgewichtskampf an

Der Kubaner Yuriorkis Gamboa aus dem Hamburger Arena-Boxstall Promoter Ahmet Öners hat jüngst als amtierender Weltmeister der WBA im Federgewicht durch einen Punktsieg gegen den Mexikaner Orlando Salido den Titel der IBF hinzugewonnen. Nun hat die WBA festgesetzt, daß Gamboa innerhalb von 120 Tagen gegen Chris John antreten soll. Der 31jährige Indonesier wurde 2003 Champion dieses Verbands im Federgewicht und hat seinen Titel bislang zwölfmal erfolgreich verteidigt. Bei seinem letzten Auftritt, einer Revanche gegen Rocky Juarez, gewann er klar nach Punkten, nachdem sich die beiden bei ihrem ersten Aufeinandertreffen unentschieden getrennt hatten. Da John aufgrund einer Rippenverletzung lange außer Gefecht gesetzt war, verlieh ihm der Verband für die Übergangszeit bis zu seiner Rückkehr in den Ring den Status des "Champion Emeritus" (Champion im Ruhestand). Auf diese Weise konnte der Titel des Weltmeisters neu vergeben werden, während der langjährige Champion das Vorrecht erhielt, bei seiner Rückkehr sofort gegen den regulären Weltmeister anzutreten. John ist in 45 Profikämpfen ungeschlagen, von denen er 43 gewonnen und zwei unentschieden beendet hat.

Da der Indonesier zu den anerkannt besten Boxern dieser Gewichtsklasse gehört und stärker als Orlando Salido eingeschätzt wird, bekommt es Gamboa also mit einem noch schwereren Brocken zu tun. Als Weltmeister zweier Verbände bleibt dem Kubaner jedoch kaum eine andere Wahl, als es mit den gefährlichsten Kontrahenten aufzunehmen. So hat er denn auch versichert, er gehe keinem Gegner aus dem Weg und nehme es mit jedem auf. Auch der Vizepräsident seines US-amerikanischen Co-Promoters Top Rank versicherte, man habe kein Problem, als nächstes gegen John zu kämpfen. Allerdings brauche man dafür noch ein Datum. Für Gamboas nächsten Auftritt auf HBO wäre das der ideale Kampf, doch müsse man zunächst einen endgültigen Beschluß die WBA in Hinblick auf Chris John abwarten.


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Kein Edelmetall für deutsche Amateurboxerinnen

Bei den Weltmeisterschaften der Amateurboxerinnen auf Barbados sind die letzten deutschen Teilnehmerinnen im Viertelfinale ausgeschieden, so daß ihnen die erhoffte Heimkehr mit Edelmetall versagt bleibt. Die deutsche Meisterin Maike Klüners aus Düsseldorf unterlag in der Klasse bis 57 kg der Tunesierin Rim Jouini mit 7:10. In der Klasse bis 69 kg verlor die Augsburger Weltergewichtlerin Andrea Strohmaier ihren Kampf gegen Vizeweltmeisterin Yang Ting Ting aus China ebenfalls mit 7:10. Ulrike Brückner aus Augsburg mußte sich in der Klasse bis 75 kg Europameisterin Lilja Durnjewa aus der Ukraine mit 4:9 geschlagen geben.


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Ricky Hatton in ernsten Schwierigkeiten

Die frühere Weltmeister Ricky Hatton steckt derzeit tief in Schwierigkeiten. Der 32jährige läßt sich in einer Klinik unweit seiner Heimatstadt Manchester wegen Depressionen und Alkoholproblemen stationär behandeln. Vor wenigen Tagen kursierte eine Videoaufnahme in den Medien, die ihn angeblich beim Kokainschnupfen auf einer Hoteltoilette zeigt. Daraufhin hat die Polizei eine Untersuchung eingeleitet und mitgeteilt, daß Hatton nach Beendigung seiner auf vier Wochen angesetzten Therapie mit den Vorwürfen konfrontiert und befragt werden soll. *

Holyfield gegen Tyson definitiv Vergangenheit

Sollte noch jemand mit dem Gedanken gespielt haben, es könne wider Erwarten am Ende doch zu einem dritten Kampf zwischen Evander Holyfield und Mike Tyson kommen, so hat der bekanntlich immer noch aktive Holyfield solchen Spekulationen definitiv eine Absage erteilt. Zwar könnte Tyson angesichts seiner prekären finanziellen Situation dringend Einkünfte gebrauchen, doch wird er sie mit Sicherheit nie mehr im Boxring erzielen. Wie sein alter Widersacher in einem Gespräch mit "SunSport" mitteilte, wäre er selbst nicht abgeneigt gewesen, während Tyson nicht mehr kämpfen wolle: "Ich habe Mike getroffen und er hat mir gesagt, daß er nicht mit dem Herzen dabei ist", so Holyfield.

18. September 2010