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VERBAND/164: Arbeitszeitregelung - Flexibilisierung ja, Entgrenzung nein (BDP)


Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)
Pressemitteilung vom 24. Juli 2015

Flexibilisierung ja, Entgrenzung nein


Der Berufsverband Deutscher Psychologen und Psychologinnen (BDP) fordert eine Arbeitszeitregelung mit Leistungs- und Erholungsphasen im Tagesverlauf. Angesichts des Vorschlags der Arbeitgeber, den Achtstundentag aufzulösen und die Arbeitszeit über ein wöchentliches Arbeitszeitkonto zu regeln, weist der BDP auf wesentliche psychologische und biologische Grundlagen der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern hin.

"Heute gelten andere Arbeitsbedingungen als zur Zeit der Industrialisierung, und es ist sicherlich sinnvoll, die tägliche Arbeitszeit im Gesetz auf den Prüfstand zu stellen", erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer angesichts der immer stärker zunehmenden Entgrenzung der Arbeitszeit, die den Beschäftigten als Flexibilisierung verkauft werden soll. "Auf der einen Seite steht 'Arbeiten rund um die Uhr in einer globalisierten Wirtschaft', auf der anderen Seite steht der Mensch mit seinen biopsychologischen Rhythmen. Innerhalb von 24 Stunden ist es für die Gesundheit immens wichtig, dass Leistungs-, Ruhe- oder Erholungszeiten und Schlaf in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen."

Die Forderung der Arbeitgeber, die Verteilung der Arbeitszeit über die Woche zu regeln, steht im klaren Widerspruch zu diesem 24-Stunden-Rhythmus. Wenn dieser Rhythmus mehrfach oder regelmäßig durchbrochen wird, hat dies gravierende negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmer. Die entsprechenden Effekte können bereits heute in einschlägigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Drei-Schicht-Wechselbetrieb nachvollzogen werden.


Über den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP):
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen und politischen Interessen der niedergelassenen, angestellten und beamteten Psychologen und Psychologinnen aus allen Tätigkeitsbereichen. Diese sind unter anderem: Gesundheitspsychologie, Klinische Psychologie, Psychotherapie, Schulpsychologie, Rechtspsychologie, Verkehrspsychologie, Wirtschaftspsychologie, Umweltpsychologie und Politische Psychologie. Der BDP wurde 1946 gegründet und ist Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Rund 11.500 Mitglieder sind im BDP organisiert.

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Quelle:
Pressemitteilung 8/2015 vom 24. Juli 2015
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)
Alenka Tschischka, Pressesprecherin
a.tschischka@bdp-verband.de
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Tel. 030 - 209 166 620
Fax: 030 - 209 166 680
a.tschischka@bdp-verband.de
Internet: www.bdp-verband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2015

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