Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Gerusel in seiner Partie gegen den Hamburger Kunsztowicz aus einer Benoni-Verteidigung einen Wall gegen die weiße Königsflügelattacke aufgebaut und konnte sogar nach Abtausch eines Turmpaares mit 24...Ld7xa4 einen Bauern gewinnen. Kunsztowiczs Esatz dafür war allenfalls fragwürdig. Um weiterhin im trüben zu fischen, zog er daher den listigen Zug 25.Lg2-h3, eigentlich ein Trojanisches Pferd, mußte er doch auf die Ahnungslosigkeit seines Gegners spekulieren. Nun, die Folge gab ihm Recht, denn geblendet von der Möglichkeit, die Damen zu einer weiteren Vereinfachung zu tauschen, erwiderte Gerusel 25...Df8-g7??, womit er seine Partie mit einemmal aus dem Fenster warf. An dich die Frage, Wanderer: Auf welche Weise wurde dieser fatale Fehlzug bestraft und wie hätte Gerusel, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, seinen Hals aus der Schlinge ziehen können?
Kunsztowicz - Gerusel
Bad Neuenahr 1980
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Mauern um den schwarzen König schützten ihn nicht wirklich, denn
der Turmzug 1.Tb6-h6!! trieb den ersten Riß hinein. Die tödliche
Drohung lautete 2.Th6xh7+ Kh8xh7 3.De5-h5# Also spielte Lichtenegger
1...Ta8-a6, worauf 2.Td4-d6 Ta6xd6 3.De5xd6 g7xh6 4.Dd6-f6# folgte.
Lichtenegger hatte das rasche Matt einem trostlosen Siechtum
vorgezogen. Geholfen hätte unterdessen auch 3...Tf8-e8 nicht wegen des
Springerüberfalls 4.Sf3-g5!
Erstveröffentlichung am 13. Mai 2007
3. Juni 2020
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