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SCHACH-SPHINX/07020: Hinter Schleiern verborgen (SB)


Mitunter stecken die schönsten Züge einer Partie im Begleittext und Glossar und werden in der Regel selten gewürdigt, wenngleich sie in unerhörte Tiefen des taktischen Einfallsreichtums führen, wie beispielsweise im heutigen Rätsel der Sphinx, wo der Anziehende im Wissen, daß seine Stellung auf der Biege stand, den Verzweiflungszug 1.Ke1-e2? machte und gut ein Dutzend Züge später nach quälender Apathie das letzte und traurige Kapitel schloß. Dabei hätte Weiß mit einer geschickten Kombination durchaus in Vorteil kommen können. So jedoch schob sich Weiß selbst ins Abseits und "betrog" das Publikum um einen sehenswerten Schlußteil, was nun jedoch nachgeholt werden soll. Denn was podestwürdig ist, darf nicht hinter schweigenden Schleiern verborgen gehalten werden, nicht wahr, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/07020: Hinter Schleiern verborgen (SB)

Gusev - Timoschenko
Lvov 1977

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das Teuflische am Zug 1.a2-a3! bestand nicht nur in seiner Drohung 2.Sd6-e4, sondern auch darin, daß Weiß nach 1...b7-b6 mit 2.Dh5-g6!! f7xg6 3.Tf1xf8+ Kh8-h7 4.Ld3xg6# ein Matt drohte, daran auch 2...Dd2- e1+ nichts geändert hätte wegen der prompten Erwiderung 3.Kb1-a2! Also war 1.a2-a3! ein dreifach teuflischer Zug!


Erstveröffentlichung am 17. August 2006

6. September 2019


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