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SCHACH-SPHINX/06901: Opfer fahrlässiger Gleichgültigkeit (SB)


Kaum eine Situation auf dem Brett ist spannender, als wenn beide Seiten auf verschiedenen Flügeln ihre Operationen vorantreiben. Das Zentrum ist verriegelt und zumeist nicht aufzubrechen. Um so größere Bedeutung kommt dann den Initiativen auf den Flanken zu. Beide Armeen postieren ihre Figuren so gut wie möglich und strengen Linienöffnungen an. Der Vorteil indes liegt klar auf seiten des Angriffs auf dem Königsflügel. Dort verbirgt sich nämlich die gegnerische Majestät. Bleibt das Gegenspiel aus, so dringt der Rochadeangriff im Regelfall durch. Eine logische Konsequenz im Grunde. Schließlich entscheidet das Matt die Partie und kein sonstwie dubioser Raumgewinn auf dem Damenflügel. Die Masse der Partien mit beidseitigen Flügeloperationen endet denn auch mit einem Sieg der Königsflügelseite. Nichts Überraschendes, denn irgendwann muß der Kontrahent wichtige Verteidigungszüge machen und verliert so ein Tempo. Läßt er diese Prophylaxe fallen wie im heutigen Rätsel der Sphinx, dann geht er rasch und nicht minder sang- und klanglos unter. Also, Wanderer, auf die schwarze Majestät gezielt: Wie wurde sie das Opfer fahrlässiger Gleichgültigkeit?



SCHACH-SPHINX/06901: Opfer fahrlässiger Gleichgültigkeit (SB)

Kopp - Poppner
Bundesliga 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Statt sich viel versprechen zu lassen, arbeitete der Nachziehende lieber mit seinem eigenen Kopf und fand die notwendig gute Gewinnfolge: 1...d6-d5! - die lange Läuferdiagonale a8-h1 wird mobilisiert - 2.f4xe5 Sf6xe4 3.Ld2-f4 Se4xc3 4.De1-h4+ - 4.Ta3xc3 d5- d4! - 4...Ke7-e8 5.e5-e6 Tg2-g1+!! 6.Tf1xg1 d5-d4+ 7.Tg1-g2 Tg8xg2 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 19. April 2006

18. April 2019


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