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SCHACH-SPHINX/06853: Kramniks Jubiläum (SB)


Dortmund ist ein gutes Pflaster für Wladimir Kramnik. Überhaupt fühlt er sich in Deutschland sehr wohl. Immerhin spielte er lange Zeit für den Bundesligisten Empor Berlin. An Dortmund knüpfen sich für ihn allerdings die schöneren Erinnerungen. Kein Wunder, im Sommer 1998 triumphierte er zum vierten Mal hintereinander beim Dortmunder Chess Meeting, und, was noch überzeugender ist, er verlor seit über 50 Partien keine einzige Begegnung dort, ein Rekord, um den ihn viele Großmeisterkollegen beneiden. Manches Mal stand es dennoch recht bedenklich um seinen König. Doch Kramnik ist eine Kämpfernatur, wenngleich sein Äußeres dem widerspricht. Mit seinen 1,94 Meter Körpergröße überragt er die meisten zwar, aber sein Auftreten hat dennoch etwas Schlacksiges an sich. Tapsig sind seine Bewegungen, aber auf seinen Schultern sitzt ein ungemein präziser Denkapparat. Im heutigen Rätsel der Sphinx feierte Kramnik ein Jubiläum. Es war seine fünfzigste Partie in Dortmund in ungeschlagener Folge. Mit den schwarzen Steinen verteidigte er diese Serie gegen Alexej Schirow. Die Partie verlief spannend und abwechslungsreich. Kramnik ging mit einem leichten Vorteil ins Endspiel, doch Schirow konnte schließlich ausgleichen. Dann überzog er allerdings, rückte seinen König vor bis ins gegnerische Lager, und plötzlich war es Kramnik, der alle Trümpfe in der Hand hielt. Also, Wanderer, wie konnte Kramnik die Diaspora- Situation des weißen Königs für sich ausnutzen?



SCHACH-SPHINX/06853: Kramniks Jubiläum (SB)

Schirow - Kramnik
Dortmund 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Allzu dreiste Fallen sind nicht empfehlenswert, hin und wieder angewandt, können sie allerdings zur Entwicklung der taktischen Schlagkraft beitragen. Mit 1...d7-d5! drohte der Nachziehende mit entscheidenden Linienöffnungen. 2.Sd4-f3 hätte nun nicht mehr geholfen wegen 2...Dg5-g2!, also versuchte es der Anziehende mit 2.Te1-g1, aber nach 2...Dg5-f6! war gegen die zahlreichen Drohungen kein Kraut mehr gewachsen. Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 2. März 2006

1. März 2019


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