In den Händen des russischen Großmeisters David Bronstein entfaltete der Springer eine wahrhaft diabolische Kraft und Intensität. Kaum ein anderer Weltklassespieler hat dieser Figur eine so verheerende Wirkung für seine Kontrahenten einhauchen können wie Bronstein, der seine Kombinationen geradezu virtuos aus dem Ärmel schüttelte und insbesondere Stellungen liebte, in denen sein "Steckenpferd" mit verborgenen Pointen aufwarten konnte wie im heutigen Rätsel der Sphinx, wo Bronsteins Gegenspieler Bogdan Sliwa noch nicht ahnte, wie nahe er dem Verhängnis wirklich war, Wanderer.
Bronstein - Sliwa
Moskau 1956
Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Dem Abzugsschach war der Spanier entkommen, aber nicht der eigentlichen Drohung: 1...Sd4-f3!! 2.Td2xd8+ Ta8xd8 3.c5-c6 - denn 3.g2xf3 verliert wegen 3...Lb7xf3+ 4.Lf1-g2 Lf3xg2+ 5.Kh1xg2 De7-g5+ Material - 3...Lb7xc6 4.Sc3-e2 De7-h4! 5.g2xf3 Dh4xf2 6.Se2-f4 - oder 6.Se2-g1 Td8-d2 7.Lf1-e2 Td2xe2! nebst Matt - 6...Lc6xf3+ 7.Lf1-g2 Td8- d2 8.Tc1-g1 Lf3-e4! und Weiß gab auf, da der f4-Springer verlorengeht.
Erstveröffentlichung am 01. November 2001
13. Oktober 2014