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SCHACH-SPHINX/04827: Kinder derselben Ära (SB)


Kindern, die am Heiligen Abend geboren werden, sagt man gerne einen besonderen Lebenslauf nach. Ihr Geburtsstern leite sie durch alle Fährnisse, heißt es, und beschere ihnen ein reiches irdisches Glück. Nun, zwei berühmte Schachmeister teilten darüber hinaus noch die Gemeinsamkeit, im selben Jahr auf die Welt gekommen zu sein. In einem kleinen Städtchen in Pommern namens Berlinchen wurde 1868 Emanuel Lasker geboren. Er wußte noch nichts davon, daß ein gewisser Richard Teichmann aus dem sächsischen Lehnitz bald schon seine Wege kreuzen sollte. Lasker errang 1894 den Weltmeistertitel und behielt ihn ganze 27 Jahre, während Teichmann weniger Ehrgeiz an den Tag legte und schon zufrieden war, wenn er gerade soviel Preisgelder einstreichen konnte, daß er ein Auskommen hatte. Da er oftmals den fünften Platz bei Turnieren belegte, gab man ihm scherzeshalber den Namen 'Richard V.' Teichmann und Lasker waren Kinder derselben Schachära und beide trafen im heutigen Rätsel der Sphinx aufeinander. In St. Petersburg 1909 saßen sie sich gegenüber, Lasker mit Weiß, Teichmann mit Schwarz, und erprobten eine Spanische Partie. Lasker hatte freilich den etwas glücklicheren Stern erwischt, Wanderer!



SCHACH-SPHINX/04827: Kinder derselben Ära (SB)

Lasker - Teichmann
St. Petersburg 1909

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Auch wenn Schottisch eine alte romantische Eröffnung ist, darf man sie nicht als geringschätzig abtun. 15...Dd8-g5? war jedenfalls dazu angetan, den Siegesschatz der Schottischen Partie zu bereichern. Van der Wiel spielte darauf 16.Ta1xa7! Ta8xa7 17.f2-f4 Dg5-h6 18.Dd1-d4! Se5-g4 19.h2-h3 Ta7-a8 20.h3xg4 Tf8-e8 21.Sb3-d2 Te8-e2 22.Sd2-e4 mit Gewinnstellung. Und da die Drohung 23.g4-g5 Dh6-g6 24.f4-f5 auch durch 22...f7-f6 23.Se4-g3 nicht abgewehrt werden konnte, gab Gulko augenblicklich auf.


Erstveröffentlichung am 31. März 2001

05. August 2013





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