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SCHACH-SPHINX/04778: Kameradschaftsgeheimnisse (SB)


Bei fadem Unterricht, zumal in der Geschichtsstunde, empfiehlt es sich, unter der Bank ein kleines Schachbrett verstecktzuhalten. Was liegt an toten Zahlen, was an Schlachten, die verlorengingen? sagt sich der Schacheleve und studiert mit wachem Auge die Figuren auf dem Brett. Hier tobt das Leben viel interessanter, hier werden Kriege noch gewonnen. Mag der große Karl auch in Rom eingefallen sein, um sich zum Kaiser ausrufen zu lassen, Schach, das liest man in alten Büchern, liebte auch er mehr als das Auswendiglernen von Daten. So werden die Züge vor dem Lehrer verborgen. Mal übernimmt der eine die Schildwache, mal der andere, je nachdem, wer gerade am Zuge ist. Der Lehrer kann sich jedenfalls nicht beklagen. Mit nachdenklichen Gesichtern lauschen die beiden, wie er glaubt, seinen alten Heldensagen. Nur hüte man sich, in seiner Begeisterung allzu laut Schachmatt auszurufen. Selbst der verstaubteste Geschichtsmentor wird dann begreifen, daß seine Schützlinge sich an einem anderen Stoff berauschten. Yasushi Kono aus Japan verbrachte seine Schuljahre auf einem Gymnasium in Dortmund, wo neben ihm ein ebenfalls begeisterter Schachkamerad saß. Das heutige Rätsel der Sphinx ist Beweis, daß Schulstunden auch anders zu nutzen sind. Also, Wanderer, mit Weiß am Zuge konnte der japanische Zögling ein Matt erzwingen!



SCHACH-SPHINX/04778: Kameradschaftsgeheimnisse (SB)

Kono - Melles
Dortmund 1982

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Offenbar hatte der holländische Großmeister Donner bei 1...Sc5xb3 die hübsche Kombination 2.Lh4-e7! Td7xe7 3.Sf5xd6+ Db6xd6 4.Td1xd6 Sb3-a5 5.Td6-d8+! Ke8xd8 6.Dh8xf8+ Te7-e8 7.Df8-d6+ Lc8-d7 8.Te1-d1 völlig übersehen.


Erstveröffentlichung am 14. März 2001

17. Juni 2013





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