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SCHACH-SPHINX/04765: Spielmanns düsterster Tag (SB)


Im ausgehenden 19. Jahrhundert untersuchten der Berliner Meister Horatio Caro und der Wiener Theoretiker Markus Kann eine Verteidigung, die einige Jahrzehnte brauchte, um sich einen ebenbürtigen Platz in den Turnierhallen neben den anderen Erwiderungen auf den Königsbauernzug 1.e2-e4 zu sichern. Maßgeblichen Anteil daran, daß der Zug 1...c7-c6 an Ansehen gewann, hatte der Ex-Weltmeister Michael Botwinnik, der sich ihrer in seinen Wettkämpfen gegen Smyslow und Tal bediente. Botwinnik war ein excellenter Kenner der Caro-Kann- Verteidigung. 1935, beim Internationalen Turnier zu Moskau, wollte ihn der österreichische Großmeister Rudolf Spielmann auf die Probe stellen, indem er selber mit Schwarz das von Botwinnik so hochgeschätzte Verteidigungssystem anwandte. Indes, Spielmann kam so rasch unter die Räder, daß von einer echten Partie kaum die Rede sein konnte. Bereits den zwölfte Zug führte er nicht mehr aus und gab sich geschlagen. "Um die ganze Partie zu überdenken, hat Weiß insgesamt bloß 20 Minuten gebraucht, und auch das nur, um seine häuslichen Analysen zu überprüfen", schrieb Botwinnik später zu dieser Partie. Also, Wanderer, im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Spielmann zuletzt 8...Sc6-b4 gezogen. Wie widerlegte Botwinnik den angekränkelten schwarzen Aufbau?



SCHACH-SPHINX/04765: Spielmanns düsterster Tag (SB)

Botwinnik - Spielmann
Moskau 1935

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Reuben Fine wird wohl sämtliche seiner eigenen zehn Gebote verletzt haben, sonst hätte ihn sein Kontrahent Bobby Fischer nicht so mühelos mit 1.h2-h4! Dg5xh4 2.Lb2xg7 Th8-g8 3.Tf1-e1+ Ke8-d8 4.Db3-g3! besiegen können. Fine gab sich sofort geschlagen, denn nimmt er die Dame, so setzt 5.Lg7-f6# matt.


Erstveröffentlichung am 09. März 2001

04. Juni 2013





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