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SCHACH-SPHINX/04705: Und immer wieder leere Kassen (SB)


Leere Säckel sind ein fester Tagesordnungspunkt der Schachverbände, wenn Turniere und Wettkämpfe bevorstehen. Die emsige Suche nach Sponsoren und großzügigen Geldgebern raubt so manchem Funktionär den Schlaf. Bevor die Computerbranche ins Schachgeschäft einstieg, um ihre Produkte werbewirksam an den Mann zu bringen, vergingen oftmals Jahre, ehe beispielsweise eine Weltmeisterschaft beginnen konnte. Die Preisgelder sind heutzutage im Vergleich zu früher astronomisch gestiegen, am nervenzermürbenden Fahnden nach Geldquellen hat sich indes nicht viel geändert. Kreativität ist gefragt, denn der Denksport selbst ist wenig attraktiv, um an die Millionen aus der Werbebranche heranzukommen. Mit Intel fuhr das Königliche Spiel bisher am besten, doch auch dort verlor sich das Interesse schließlich. Für das nächste Jahrhundert werden sich die Strategen der Schachverkaufsmaschinerie die Köpfe noch wund grübeln müssen. Cyberschach wäre vielleicht ein Ausweg aus dem Dilemma. Im heutigen Rätsel der Sphinx ging es zwar nicht cybermäßig zu, schließlich waren virtuelle Welten seinerzeit in Wien 1898 noch nicht in Mode, doch auch so konnte Siegbert Tarrasch mit den weißen Steinen auf eine pointierte Weise den Sieg erringen. Also, Wanderer, einmal altmodisch gedacht!



SCHACH-SPHINX/04705: Und immer wieder leere Kassen (SB)

Tarrasch - Steinitz
Wien 1898

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die humorvolle Idee, die Viktor Kortschnoj in seiner WM-Partie gegen Anatoli Karpow fand, verwandelte sich nach 1...Te1-d1+ 2.Sc5-d3! Td1xd3 3.Kd5-c4 in einen bequemen Sieg. Der Doppelangriff auf die beiden schwarzen Figuren zwang den Weltmeister zur sofortigen Kapitulation.


Erstveröffentlichung am 19. Februar 2001

05. April 2013





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