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SCHACH-SPHINX/04679: Unvergeßliche Momente (SB)


Der Tod des russischen Großmeisters Salo Flohr im Sommer 1983 hinterließ eine empfindliche Lücke in der Schachwelt. Der 1908 geborene Tscheche, der in den 30er Jahren nach Moskau übersiedelte und später die sowjetische Staatsbürgerschaft annahm, hatte alle großen Schachspieler seiner Zeit kennengelernt und eröffnete dem interessierten Laien dank seiner publizistischen Tätigkeit seltene Einblicke in das Denken und Leben der Schachgroßmeister. Mit der Bundesrepublik verband Flohr ein inniges Band. Geschätzt wurden von den Lesern insbesondere seine Beiträge für das 'Schachecho'. Anekdoten, die ohne ihn für immer verlorengegangen wären, wurden durch seine Feder, nüchtern im Stil, doch mit amüsanten Pointen zu Papier gebracht. Flohrs Talent lag in einer überaus feinen Beherrschung positioneller Nuancen, die ihm vor Beginn des Zweiten Weltkrieges zum anerkannten Herausforderer von Alexander Aljechin machten, der seinerzeit die Schachkrone innehielt. Der Krieg machte den Wettkampf zunichte. Dann, 1948 beim WM-Match der FIDE, hatte Flohr seinen Zenit überschritten und mußte der neuen jungen Garde weichen. Das heutige Rätsel der Sphinx will Salo Flohr mit seiner Gewinnpartie gegen seinen Kontrahenten Landau aus dem Turnier zu Antwerpen 1930 ehren. Daß der ehemalige Tscheche auch ein Teufelskerl sein konnte, wenn Kombinationen in der Luft lagen, bewies er insbesondere in dieser Partie. Also, Wanderer, nach der ersten Kombinations- und Gefechtsserie entstand folgende Stellung, in der Flohr mit Weiß mit einigen kraftvollen Zügen den Sieg sicherstellte.



SCHACH-SPHINX/04679: Unvergeßliche Momente (SB)

Flohr - Landau
Antwerpen 1930

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Nach 1.Sf4-e6+! Lc8xe6 2.Tf1xf8+ Dg7xf8 3.De4xe6 Ta8-a6 4.Te1-f1 Df8- g7 5.Lh5-g4! Sc6-b8 6.Tf1-f7 war das schwarze Kapital aufgebraucht.


Erstveröffentlichung am 09. Februar 2001

10. März 2013





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