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SCHACH-SPHINX/04637: Reise zum anderen Ich (SB)


Viel braucht es nicht, um Schachspieler glücklich zu machen. Wo ein Globetrotter erst die schneeüberzogenen Gipfel des Himalaya vor Augen haben oder ein Gourmet eine ganze Staffel von Kellnern in Bewegung setzen muß, um zu einem Behagen zu kommen, da benötigt ein schachspielender Mensch nur einen Raum, gerade so groß, daß er auch als Abstellkamer genutzt werden könnte. Selbst ein wackliger Tisch tut seine Pflicht und trägt das Brett, darauf der Wechsel der Figuren mehr Landschaften erzeugt, als zwischen Hamburg und Rom liegen. Und zwei Stühle wünscht er sich dazu. Bescheidenheit im Großen, das ist das Motto der Schachkunst, im Detail kann allerdings nichts penibel genug sein - so lieben es die Schachmenschen. Daher gesellt man sich auch gern zu einem Ort, wo solche Geisteskräfte sprießen. Gastfreundschaft muß wenig leisten, nur stören soll er nicht, der Kiebitz, sonst darf er innerlich staunen, sich wundern und ärgern, bis der kleinste Gedanke aufschreit, der alles besser weiß. Meister Muffang wünschte sich im heutigen Rätsel der Sphinx nichts lieber als ein Matt auf g7. Nur mußte er dazu zunächst den Hausdrachen auf e7 fortscheuchen. In der Enge der Möglichkeiten stieß er rasch auf ein probates Mittel. Also, Wanderer, wie lockte Meister Muffang den schwarzen Drachen von der Königshöhle fort?



SCHACH-SPHINX/04637: Reise zum anderen Ich (SB)

Muffang - Devos
Paris 1948

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der Gebende gewinnt, weil er das Eigentliche nimmt: 1.Td1-d2! Tg2xd2 2.d3-d4 Da6-e2 3.Lb2-c1 und Schwarz hatte keinen vernünftigen Angriffszug mehr, so daß Weiß seinen positionellen Vorteil bequem verwerten konnte.


Erstveröffentlichung am 27. Januar 2001

27. Januar 2013





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