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SCHACH-SPHINX/04130: Altes probates Mittel (SB)


Daß sich das Schachspiel hervorragend zur Prüfung des menschlichen Charakters eignet, davon wußte der Bischof Olaus Magnus von Upsala zu berichten: "Es ist bei den erlauchten und hohen Personen in Gothland und Schweden der Brauch, daß, wenn sie ihre Töchter in ehrlicher Ehe verheiraten wollen, sie die Gemüter der jungen Gesellen, die um sie werben, auf seltsame und wunderliche Art versuchen, erkundigen, insonderheit aber in dem Brettspiel oder Schachspiel, dann in diesem Spiel lasset sich gemeinlich Zorn, Lieb, Mutwill, Geiz, Faulheit, Zaghaftigkeit und andere Untugenden des Gemütes, desgleichen auch des Glück, wie günstig oder ungünstig es dem Menschen sei, sehen. Derohalben haben sie auf solches Acht und ob er ein bäurisch Gemüt habe und sich unbescheidenlich vor Zeit des Sieges berühme, ob er seinen Schaden und die Schmach mit Fürsichtigkeit dulde oder mit Bescheidenheit abwende und fürkommen könne". Schachspieler nach Maß waren dort also gerngesehene Schwiegersöhne. Ob im heutigen Rätsel der Sphinx auch Schwarz die Prüfung bestanden hätte? Er stand nämlich kurz vor der Niederlage, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04130: Altes probates Mittel (SB)

Barou - Vetter
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nachlässigkeit hat auch ihren Lohn - für den anderen: 1.d4xe5 d6xe5 2.Sa3xb5! und Schwarz gab voller Kummer auf, denn 2...Da6xb5? verbietet sich wegen 3.Lc2-a4. Es muß sich die schwarze Dame opfern, sonst geht ihr König auf d7 matt. Mit einem Bauern weniger freilich mochte er nicht weiterspielen. Viel Porto für eine simple Belehrung.


Erstveröffentlichung am 22. August 2000

06. September 2011