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SCHACH-SPHINX/03547: Mangel an Ehrgeiz (SB)


Die Meisterschaft ist ein langer Lernprozeß, der bewältigt wird, indem man aus seinen Fehlern Schlußfolgerungen zieht. Aber es ist weniger die Summe der Fehler als vielmehr die Quintessenz der Konsequenzen, die das schrittweise Vorwärtskommen ausmachen. Und in diesem Zusammenhang kommt insbesondere den Fehlern der Frühzeit in der Karriere eines Schachspielers die meiste Aufmerksamkeit zu, weil in dieser Phase der Entwicklung die Grundbausteine zur späteren vertiefenden Erkenntnis der Schachstrategie und der Taktik gelegt werden. Im heutigen Rätsel der Sphinx erlebte der spätere Weltmeister Michail Botwinnik einen Augenblick der Ernüchterung. Er gab die Stellung mit den weißen Steinen nämlich aus Mangel an Ehrgeiz und oberflächlicher Berechnung remis. Dabei hätte er, am Zuge, durchaus noch gewinnen können, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03547: Mangel an Ehrgeiz (SB)

Botwinnik - Model
Leningrad 1931

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Gewinnweg war nicht leicht zu finden, zugegeben, aber bei etwas größerem Engagement und Nachfassen wäre er doch zu entdecken gewesen: 1...Ta1-g1! 2.Tg4-g7+ - natürlich nicht sofort Selbstmord mit 2.Tg4xg1?? Dd3-c4# - 2...Tg1xg7+ 3.Dh8xg7+ Kd7-c6! 4.Dg7-g4 a7-a5+ 5.Kb4-a4 Dd3-b5#


Erstveröffentlichung am 14. Februar 2000

12. Dezember 2010