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SCHACH-SPHINX/03492: Geteilte Wirklichkeit (SB)


Man ahnt es wohl: Unter all den Schachspielern, die infolge der mageren Gewinnprämien und der durch Reise und Unterkunft auftretenden Kosten nur in geringem Ausmaß an internationalen Turnieren teilnehmen können, befinden sich mit Sicherheit erstklassige Virtuosen. Es liegt jedoch in der auseinanderdriftenden Dynamik der Turnierwirklichkeit, daß lediglich die Top-Spieler, also jene, die durch Begünstigung und bessere Starthilfen ihr Talent entwickeln und ausbauen konnten, die großen Gagen kassieren, während das untere Drittel mit Almosen klarkommen muß. Man bedenke: Boris Gulko, einer der führenden Großmeister der USA, bekam für seinen ersten Platz 1997 in Ibague, Colombia, läppische 2.700 Dollar, und verglichen mit europäischen Standards war das noch viel Geld. Nun denn, im heutigen Rätsel der Sphinx verdiente sich Gulko mit den weißen Steinen seine Dollars redlich, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03492: Geteilte Wirklichkeit (SB)

Gulko - Diaz
Ibague 1997

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Zauber dieser Variante liegt im Gegensatz der Ziele, und diesmal war Schwarz einen Schritt schneller: 1...Lc8-h3!! 2.b6xc7 - nach 2.g2xh3 Dh4xh3 ist gegen die Drohung 3...g3-g2# nichts Vernünftiges zu erfinden - 2...Lh3xg2+! 3.Kh1xg2 Dh4-h3+! - wundervolle Gradlinigkeit des Angriffs! - 4.Kg2xh3 Sh7-g5+ 5.Kh3-g2 Sg6-h4+ und Weiß gab auf, weil er sich nicht mattsetzen lassen wollte nach 6.Kg2-h1 g3-g2#


Erstveröffentlichung am 26. Januar 2000

24. November 2010