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SCHACH-SPHINX/03252: Wissen durch Kulturzuwachs (SB)


Ein übereinstimmend wiederkehrendes Element bei der Karriere vieler Schachmeister betrifft das Reisen. Ohne dieses unternehmerische Scouting, bei dem auch die Stile anderer Kulturen befruchtend auf das eigene Gedankengut einwirkten, wäre die Entwicklung nahmhafter Meister der Kunst wohl wesentlich langsamer verlaufen. Der produktive Austausch und Abgleich ermöglichte es ihnen, ungleich rascher und effektiver die Materie zu bearbeiten. In unseren Tagen ist dank des Zuwachses an internationalen Turnieren auf diesem Gebiet viel mehr geleistet worden als früher. Die größere Herausforderung, sich mit den Plänen "Andersdenkender" auseinanderzusetzen, führte zu einem lebhafteren Spiel, die Konzepte wurden tiefer, der Ideengehalt nahm schwindelerregende Formen und Geschwindigkeiten an. Im heutigen Rätsel der Sphinx wuchs die Partie zwar auf heimischen Boden, war aber zuvor durch Entdeckungsfahrten reichhaltig beflügelt worden. Weiß am Zuge nutzte diesen Kulturzuwachs nun zur Ersinnung einer gelungenen Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03252: Wissen durch Kulturzuwachs (SB)

Boleslawsky - Dzindzichashvili
Minsk 1966

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ob Wunder oder Kunstfertigkeit, Bogoljubows Kombination vermag selbst nach Jahrzehnten in Erstaunen zu versetzen: 1.Lg2xd5!! e6xd5 2.Tg1xg7+! Kg8xg7 3.Da6-f6+ Kg7-g8 4.Td1-g1+ Dh5-g4 5.Tg1xg4+ f5xg4 6.f4-f5 Td8-e8 7.e5-e6 Ld7-c6 - ungeachtet dessen, daß Schwarz materiell überlegen steht, ist er doch positionell verloren - 8.Df6- f7+ Kg8-h8 9.f5-f6 Te8-g8 10.Df7-c7 Ta8-c8 11.Dc7-e5 d5-d4+ 12.Kh1-g1 Lc6-d5 13.f6-f7+ Tg8-g7 14.De5xd5 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 07. November 1999

05. September 2010