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SCHACH-SPHINX/03235: Ewigen Gedenkens wert (SB)


"Nach vollendeter Abendmahlzeit wurde in Gegenwart der Partie ein Ball nach Art eines Turniers veranstaltet, der nicht nur das Anschauen lohnte, sondern ewigen Gedenkens wert war. Zu seiner Eröffnung wurde der Fliesenboden des Saals mit einem umfänglichen samtenen Teppich in Form eines Schachbretts ausgelegt; das heißt, er war halb in weiße, halb in gelbe Quadratfelder aufgeteilt, jedes drei Palmen nach Länge und Breite, woraufhin den Saal zweiunddreißig junge Leute betraten, von denen sechzehn in goldenes Tuch gekleidet waren; acht junge Nymphen, wie die Alten sie als Gefolge Dianas abzubilden pflegten, ein König, eine Königin, zwei Turmwächter, zwei Ritter und zwei Bogenschützen. In gleicher Anordnung traten sechzehn andere auf, die in Silbertuch gekleidet waren." Diese Schilderung einer mit Menschen anstelle von Figuren gespielten Schachpartie stammt aus der Feder François Rabelais' in seinem 1564 erschienenen Roman "Gargantua und Pantagruel". Diese Tradition hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten. Der Zweck mag wohl gewesen sein, durch ein überdimensionales Brett einer größeren Zahl von Zuschauern eine Festivität bieten zu können. Im heutigen Rätsel der Sphinx wurde indes "en miniature" gespielt. Weiß am Zuge erblickte eine Mattkombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03235: Ewigen Gedenkens wert (SB)

Schladetzky - Sunnucks
Luzern 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Jedenfalls war 1...a6-a5? ein mißlungener Reim auf den Charakter der Stellung. Weiß traf da schon eher den dichterischen Puls: 2.De3-h6! Sc5xe4 - es drohte 3.Sf3-g5, was indes vom schwarzen Springerzug nicht verhindert werden konnte - 3.Sf3-g5! f6xg5 4.h4xg5 Se4xg5 5.f5-f6 Le7xf6 6.Ld3xh7+ Kg8-h8 7.Lh7-f5+ Kh8-g8 8.Dh6xf6 und Schwarz gab auf. Das Matt auf h8 war nicht mehr abzuwehren.


Erstveröffentlichung am 05. November 1999

30. August 2010