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SCHACH-SPHINX/03013: Wirken am Stoff und Gesetz (SB)


Weiß hatte im heutigen Rätsel der Sphinx mit Matt auf g7 gedroht, worauf Schwarz in der Rettung seines Königs pflichtschuldigst 1...De6- e7 erwiderte. Man konnte ihm daraus keinen Vorwurf machen, schließlich hatte er keinen besseren Zug. Seine Stellung war eben schon vor dem Damenzug verloren gewesen. Ein Mann wie Ralph Boller hatte einst gesagt: "Philosophen sind Leute, für die alles ein Problem ist. Schachspieler sind Leute, für die ein Problem alles ist." In der Tat, und Probleme wollen gelöst werden. Aber eben nicht auf Philosophenart. Schachspieler sind von ihrer Profession her mit Handwerkern zu vergleichen. Das Gedankenvolle ist bei ihnen nur Beiwerk, nicht mehr. Sie bauen Stellungen auf, verbessern sie, wirken am Stoff und Gesetz. Ihr Forschen nach dem Geheimnis gilt nicht einem verborgenen Sinn. Sinn macht bestenfalls, was sich wandeln läßt. Also, Wanderer, wie wandelte Weiß die vorliegende Stellung entscheidend zu seinen Gunsten um?



SCHACH-SPHINX/03013: Wirken am Stoff und Gesetz (SB)

Nun - Mozny
CSSR 1978

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß sollte nie dazu kommen, die Mattdrohung 2.h5-h6# umzusetzen, weil Schwarz eine umwerfende Widerlegung fand: 1...Le5-h2+! 2.Kg1-g2 - oder 2.Kg1xh2 Dc2xf2+ 3.Dg5-g2 Df2-h4+ mit Turmverlust - 2...h7-h6 3.Dg5-e7 Lh2-c7! 4.De7-f8+ - 4.Td8-d7 Dc2-f5 - 4...Kg7-f6 5.Df8-h8+ Kf6-g5 6.Td8-d4 Dc2-f5 7.Kg2-f1 Lb7xf3 8.Kf1-e1 Df5-b1+ 9.Ke1-d2 Db1xb2+ 10.Kd2-d3 Lf3-e2+ 11.Kd3-e3 Lc7-f4+ 12.Td4xf4 Db2xh8 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 27. August 1999

16. Juni 2010