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SCHACH-SPHINX/03001: Schwerfälligkeit theoretischer Werke (SB)


Es ist erstaunlich, daß von der Theorie verworfene, weil fehlerhafte Varianten in der Praxis, teilweise über mehrere Jahrzehnte verstreut, dennoch angewendet werden. Nicht, daß die Theorie ihr Urteil unbedingt hätte revidieren müssen. Doch offenbar sind die Praktiker weniger dogmatisch in ihren Urteilen. Sie suchen nach letzten Winkeln und Achsen der Umkehrung. Deswegen sind theoretische Einschätzungen auch nur mit Vorsicht zu genießen. Auf den Turnieren wird weitergeforscht, herumgebastelt usw., während theoretische Werke in ihrer Schwerfälligkeit eher endgültige Aussage formulieren. Man wäre verblüfft über die Dicke eines Werkes mit der Sammlung aller theoretischen Fehlurteile. Im heutigen Rätsel der Sphinx freilich darf Weiß auf eine solche Korrektur nicht hoffen. Seine Stellung geht sprichwörtlich in die Binsen nach einer effektvollen Kombination von Schwarz, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03001: Schwerfälligkeit theoretischer Werke (SB)

Raicevic - Padevsky
Majdanpek 1976

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß forcierte den Angriff auf die schwarze Majestät mit 1.Da5xb6! Dh8- h1+ 2.Kc1-c2 e4-e3 - 2...Kd7xd6 verliert ebenso rasch wegen 3.Db6xd8+ Sf8-d7 4.c4-c5+! - 3.Db6-a7+! und Schwarz gab auf, da er nach 3...Kd7xd6 4.c4-c5# matt wird.


Erstveröffentlichung am 23. August 1999

12. Juni 2010