SCHACH-SPHINX/02967: Kurze Gastrolle in Las Vegas (SB)

Nur eine kurze Gastrolle spielte der Hamburger Großmeister Matthias Wahls in Las Vegas bei der Knockout-WM. Als einzige deutsche Hoffnung standen seine Chancen im Feld der 100 Kandidaten ohnehin nicht besonders günstig. Daß er überhaupt die erste Runde meisterte, darf bereits als Erfolg gewertet werden. In dem doppelrundigen Turnier gelang ihm in der ersten Partie ein Sieg über den Albaner Altin Cela nach 41 Zügen. In der zweiten remisierte er und stieg somit in die nächste Runde auf. Dort allerdings traf der 31jährige auf den Ukrainer Wassili Iwantschuk. Gegen den Erstklassespieler auf Platz 8 der Weltrangliste hatte Wahls nichts zu melden. Er verlor beide Partien, war taktisch überspielt worden und fügte damit ein weiteres Kapitel ins Geschichtsbuch deutscher WM-Niederlagen der letzten zwanzig Jahren hinzu. Seit Robert Hübner hatte kein deutscher Großmeister mehr Format genug bewiesen, um im Weltschach mitreden zu können. Auch im heutigen Rätsel der Sphinx verpaßte Wahls den Anschluß. Mit den schwarzen Steinen spielend mußte er nach dem nächsten Zug seines Kontrahenten Hodgson kapitulieren, Wanderer.

Hodgson - Wahls
Bundesliga 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß vermied die Falle 1.f5-f6? Te7xe4! und setzte prophylaktisch- gewandt und hinterhältig mit 1.e4-e5! d6xe5 - oder 1...h6-h5 2.f5-f6! Te7-e6 3.Sg4-h6+ - 2.f5-f6! e5-e4 3.Dd3-c4 Te7-e6 4.Dc4xc5 Dc7-f4 5.Sg4-e3 Te6xf6 6.Td5-d1 fort, was ihm eine Mehrfigur bescherte und den Sieg.

Erstveröffentlichung am 10. August 1999

01. Juni 2010