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SCHACH-SPHINX/02947: Nachdenken über Nichtigkeiten (SB)


Ein typisches, oft wiederkehrendes Dilemma: Einer der Spieler hat eine gewonnene Stellung, und was macht er, er verdirbt sie nach Strich und Faden. So ist vom russischen Meister Weressow bekannt, daß er einmal eine Partie wegen Zeitüberschreitung verlor. Das Sonderbare daran war, daß er auf zwei Arten hätte mattsetzen können. Und noch sonderbarer war, daß er um beide Möglichkeiten wußte, sich jedoch nicht entscheiden konnte, welches das schönere Mattmotiv sei. In der Zwischenzeit fiel sein Blättchen und er verlor. Auch im heutigen Rätsel der Sphinx verlor Weiß, weil er zu lange über Nichtigkeiten nachgedacht hatte. Mit seinem letzten Zug 1.Sc3-e2? verschenkte er den Sieg, der mit 1.Dd1-d6! Sh6-f7 2.Lc4xf7 Tf8xf7 3.Dd6xe5 Tf7xg7 4.Le1- f2! bequem zu realisieren gewesen wäre. Nun, Schwarz bedankte sich nach dem weißen Fehlzug mit einer siegreichen Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02947: Nachdenken über Nichtigkeiten (SB)

Karaklaic - Rakic
Jugoslawien 1967

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz besaß einen höheren Trumpf als die eingebüßte Qualität: 1...Db8-b5! 2.Tc6-c8 Db5-a4 3.Te6xf6 - der gefährliche Läufer mußte eliminiert werden, aber die schwarze Stellung war schon zu stark - 3...Da4-a3+ 4.Dd2-b2 Da3xb2+ 5.Kc1xb2 Kg7xf6 und Weiß gab auf. Vielleicht ein wenig zu früh, andererseits waren der weiße d- und f- Bauer auf längere Sicht nicht zu halten gewesen.


Erstveröffentlichung am 03. August 1999

25. Mai 2010