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SCHACH-SPHINX/02882: Gefährliches Gambit (SB)


Jahrelang hatte der amerikanische Haudegen Frank J. Marshall das später nach ihm benannte Gambit in seinem Varianten-Köfferchen gehütet. Dann, 1918 in New York und gleich gegen den kubanischen Matador José Capablanca, feierte er die Premiere dieses die Spanische Partie zu einem Schlachtfeld machenden Bauernopfers. Freilich hätte er sich vielleicht einen weniger gewieften Kontrahenten für seinen ersten Wurf aussuchen sollen. Marshall verlor die Partie, und so verstaubte das Gambit lange, ehe es, modern ausgerüstet, später eine Renaissance erlebte. Das Marshall-Gambit ist eine rein taktische Eröffnung. Gelingt es Schwarz nicht, sich kraftvoll durchzusetzen, zahlt er in der Regel die Zeche, es sei denn, es gelingt ihm, in ein kombinatorisches Remis abzuwickeln. Einer, der unter den derzeitigen Top-Großmeistern sehr gerne zum Marshall-Gambit greift, ist der Bosnier Ivan Sokolov. Im heutigen Rätsel der Sphinx konnte er damit keinen Geringeren als die Nummer 1 des britischen Schachlebens, Michael Adams, überrumpeln, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02882: Gefährliches Gambit (SB)

Adams - Sokolov
Wijk aan Zee 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ein wenig eingerostet war der amerikanische Ex-Weltmeister Bobby Fischer dann wohl doch. In seinen besten Jahren hätte er die sehr wahrscheinliche Gewinnfolge 1...Sd2xc4! 2.Le6xc4 Tb4xc4 3.La7xb6 Tc4xa4 4.Lb6xc5 - oder alternativ 5.Kc6xc5 Ta4-a1 6.Kc5-c4 a5-a4 7.Lb6- d4 Ta1-b1 - 4...Ta4-b4! 5.Kc6-d5 Tb4-b3 6.Kd5-c4 a5-a4 7.Lc5-b4 Kh7-g7 8.Kc4-b5!? a4-a3 wohl nicht übersehen.


Erstveröffentlichung am 12. Juli 1999

03. Mai 2010