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SCHACH-SPHINX/02842: Am Ruhme klebender Neid (SB)


Einige Meister sind dazu berufen, ihren Namen für die Ewigkeit zu verpfänden. Von ihrem Leben wird wenig bekannt. Allenfalls Gerüchte und der am Ruhme klebende Neid ihrer Zeitgenossen bestimmen das Bild, das man sich von ihrem Alltagsleben, ihren Neigungen, Schwächen und ins Possenhafte verzerrten Gewohnheiten macht. Alexander Aljechin war solch ein Berufener der Kunst. Jacob Silbermann schrieb über ihn: "Aljechin spielte jede Partie mit dem Feuereifer eines Debütanten, der sich bewähren will, und der Gewissenhaftigkeit eines Künstlers, der sein Werk als Vermächtnis an kommende Generationen empfindet." Oft geht mit solch einem einsamen Aufstieg auch ein Wandel in den Gemütslagen einher. Menschen haben menschliche Wurzeln. Davon mag die Kunst unberührt bleiben oder nicht. Doch auf den Gipfelpunkt des Strebens, am Ziel ihrer Werke, holt sie dann doch das allzu Menschliche wieder ein. Im heutigen Rätsel der Sphinx schuf sich Aljechin mit den weißen Steinen eine weitere Stufe hinauf zu seinem Götterberg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02842: Am Ruhme klebender Neid (SB)

Aljechin - König
Wien 1922

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Jetzt, nachdem auch ein weißer Turm am Angriff teilnahm, lag eine Opferserie in der Luft: 1.Lg5-h6! Sf6-e8 - natürlich durfte der Läufer wegen des anschließenden Matts nicht genommen werden - 2.Dh4-f4! Le7- f6 - denn es drohte 3.Lh6xg7+! Se8xg7 4.Se5-g6+! h7xg6 5.Th3-h8# - 3.Lh6xg7+! Kf8-e7 - noch immer war das Schlagen des Läufers tabu - 4.Lf7xe8 Lf6xg7 5.Th3xh7! und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 02. Juli 1999

20. April 2010