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SCHACH-SPHINX/02751: Auch Großmeister irren gelegentlich (SB)


Wenn namhafte Großmeister eine Partie gewinnen, indem sie mit einer tiefdurchdachten Kombination das Stellungsgefüge erschüttern, dann schweigen meistens die Kritiker. Im ersten Augenblick der Euphorie glaubt man an einen göttergleichen Sieg. Erst später, nachdem sich die Wellen der Begeisterung gelegt haben, treten die Spürnasen auf den Plan und unterziehen die kritische Stellung einer eingehenden Analyse. Im heutigen Rätsel der Sphinx gewann Weiß, nachdem sein Kontrahent nunmehr allzu gierig 1...d4xc3? spielte und nach 2.Lc4xf7+ Kg8-h8 3.Lf7-d5 c7-c6 4.Ld5-f3 in eine hoffnungslose Situation geriet. Gerhard Schröder vom Hamburger Schachklub freilich glaubte nicht so recht an den weißen Sieg und fand dann auch eine schlagende Widerlegung der scheinbar untadeligen großmeisterlichen Kombination. Das schwarze Spiel ließ sich nämlich verbessern. Also, Wanderer, was fand der Hamburger anstelle von 1...d4xc3?



SCHACH-SPHINX/02751: Auch Großmeister irren gelegentlich (SB)

Polugajewsky - Sokolow
Frankreich 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Diesmal blieb der Winawer-Variante der Erfolg verwehrt: 1.Tf1xf6! Sb8- d7 - natürlich nicht 1...g7xf6?? 2.Lb2xf6#, und auch 1...Dc7xe7? 2.Tf6- f7 verliert - 2.Tf6xg6 und Schwarz gab auf, weil er nach 2...h7xg6 3.Sg5-f7+ Kh8-g8 4.Dd2-d4 Sd7-f6 5.Dd4-h4 außerstande war, das Matt abzuwehren.


Erstveröffentlichung am 03. Juni 1999

20. März 2010