Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/02657: Pfade der Berechnung (SB)


Tür neben Tür, mathematisch gebaut - dahinter: Aussichten in die Ferne. Wir nennen sie Perspektiven, diese Schneisen, die in die Unendlichkeit hineingetrieben wurden mit dem Instrumentarium der Berechnung. Wie in den Wissenschaften und der Technik bedient sich auch das Schachspiel der Mittel der Vorausberechnung. Ihre Resultate sind die charakteristischen Stellungen aller Eröffnungsarten. Sie sind also weniger dem Wirken einer Persönlichkeit zuzuschreiben, die dahinter steht, als vielmehr der Wahl seiner Berechnungsgrundlagen. Und diese können in ihrer Abfolgen variieren, können fehlerhaft sein oder pointensicher. Wenn also ein Laie einer großmeisterlichen Empfehlung folgt, dann beschreitet er im Grunde die in die Unendlichkeit der Zahlensysteme hineingelegten Pfade der Berechnung. Eine Korrektur ist dann oftmals nur marginal möglich und manchmal gar nicht. Im heutigen Rätsel der Sphinx verließ sich Weiß auf eine theoriemäßige Empfehlung. In seiner Abenteuerlust wich er jedoch später vom Pfad ab. Für Schwarz ergab sich nun die Gelegenheit für eine solide Widerlegung, Wanderer, und zwar der unzulässigen Nebenberechung.



SCHACH-SPHINX/02657: Pfade der Berechnung (SB)

Schulz - Kaminsky
Fernpartie 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Armer Drachen, mißverstanden in seiner Anwendung erlitt er eine weitere unverdiente Niederlage: 1.Th1xh5! g6xh5 2.Lh6xg7 Kh7xg7 3.Dd2- g5+ Kg7-h7 4.Dg5xh5+ und Schwarz gab auf. Auf 4...Kh7-g7 folgt vernichtend 5.Dh5-g5+ Kg7-h7 6.0-0-0 mit der tödlichen Mattdrohung 7.Td1-h1.


Erstveröffentlichung am 03. Mai 1999

17. Februar 2010