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SCHACH-SPHINX/02603: Krieg der Bösartigkeiten (SB)


An der Überlegenheit der schwarzen Stellung besteht kein Zweifel, und das nicht nur, weil sie im Besitze eines Mehrbauern ist. Die schwarzen Figuren kontrollieren in dominanter Weise die wichtigsten Felder und drohen mit zahlreichen versteckten Pointen. Wen verwundert es, daß der Profi-Champion Garry Kasparow hinter der schwarzen Strategie steckte. Sein Kontrahent, der bulgarische Großmeister Weselin Topalow, war am Zuge, und ihm bot sich nun die Möglichkeit an, seinen materiellen Rückstand mit 1.Da3xa7 auszugleichen. Topalow wählte freilich eine andere Fortsetzung, zog 1.Tb1-c1 und verlor später auf Grund zweier positioneller Fehler und eines bösen taktischen Fehlzugs. Nun, Wanderer, welche charmant hintergründige Überraschung wäre eigentlich im heutigen Rätsel der Sphinx nach nunmehr 1.Da3xa7 gefolgt, an der man durchaus ablesen kann, mit welcher Bösartigkeit sich zwei Schachmeister am Brett bekriegen.



SCHACH-SPHINX/02603: Krieg der Bösartigkeiten (SB)

Topalow - Kasparow
Sofia 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Berliner Großmeister Rudolf Teschner mußte das Feld d5 in seinen Besitz bringen, um das teuflische Mattnetz stricken zu können. Also spielte er 1.Le5-d4!, worauf der schwarze Springer nach c4 ziehen mußte. 1...Tc8-b8 kam wegen 2.Lf3-c6 nicht in Frage. Doch nach 1...Sb6- c4 gab es bereits kein Entkommen mehr für den schwarzen König: 2.Lf3- d5 Le8-f7 3.Ld4-g7+ Kf8-g8 4.Lg7-f6+ Kg8-f8 5.Lf6-e7+ Kf8-e8 6.Le7-g5+ und Schwarz gab auf, da er nach 6...Ke8-f8 7.Lg5-h6# matt wurde.


Erstveröffentlichung am 13. April 1999

30. Januar 2010