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BUNDESLIGA/559: Männer - 12. und 13. Runde (SB)



Nur zwei Wochen und dank der vorgezogenen Runden 12 und 13 konnte Hockenheim sich als Tabellenführer gerieren. Dieser Traum endete am vergangenen Wochenende, als sowohl Baden-Baden als auch Solingen mit einer vollen Ausbeute aus der vollendeten 12. und 13. Runde hervorgingen. Baden-Baden führt die Liga wieder an, nachdem zuerst Hamburg und dann Kiel mit jeweils 6:2 niedergerungen wurden. Gastgeber Baden-Baden hatte mit den Hanseaten von der Elbe leichtes Spiel. Im Kulturhaus LA8 fiel der Sieg gleichwohl höher aus, als es auf den Brettern angezeigt war. Zwar bezwang Maxime Vachier-Lagrave am Spitzenbrett seinen Kontrahenten Jan-Krzysztof Duda, der für Hamburg erstmals in der Saison an den Start ging, recht überzeugend, und auch Arkadij Naiditsch und Alexei Shirov ließen keine Zweifel offen, aber an den anderen Brettern sah es lange nicht optimistisch für Baden-Baden aus. So war der Punktgewinn von Michael Adams, der nach einem Fehler gegen Thies Heinemann auf Verlust stand, dem Umstand geschuldet, daß der Hamburger technisch unsauber spielte und zuletzt gar noch verlor. Und auch Etienne Bacrot mußte lange gegen Luis Engel zittern, bis der Franzose ins Remis flüchten konnte. Achtbare Remisen für Hamburg erzielten zudem Dirk Sebastian und die beiden polnischen Großmeister Kamil Miton und Robert Kempinski.

Gegen Kiel mußte Baden-Baden gar eine Brettniederlage einstecken, als der schwedische Großmeister Jonny Hector Arkadij Naiditsch ins K.o. schickte. Dafür machten Maxime Vachier-Lagrave, Richard Rapport und Michael Adams als Weißspieler und Etienne Bacrot und Alexei Shirov als Nachziehende ihre Sache gut und beförderten Baden-Baden wieder an die Tabellenspitze, die mannschaftspunktemäßig allerdings mit Solingen geteilt wird.

Die Klingenstädter hatten gegen MSA Zugzwang keine Mühe und gewannen klar mit 6:2, doch gegen Augsburg mußte ein Arbeitssieg her, da sechs Remisen abgegeben wurden und nur Jan Smeets und Alexander Naumann Siegpunkte erzielten. So liegt Solingen gleichauf mit Baden-Baden an der Spitze, weist aber fünf Brettpunkte weniger auf. Dennoch ein guter Ausgangspunkt für die Finalrunden in zwei Wochen, wo die beiden Tabellenführer aufeinandertreffen werden. Bei einem 4:4 würde trotz der höheren Brettpunkte auf seiten von Baden-Baden nach dem Reglement ein Stichkampf über die Meisterschaft entscheiden, sofern beide punktgleich abschließen.

Hochenheim rutschte auf Rang 3 ab, kann aber im Falle, daß die Begegnung zwischen Baden-Baden und Solingen ins Remis geht, noch darauf hoffen, bei tadelloser Schlußrundenbilanz ebenfalls um den Titel zu spielen.

Auf Rang 4 liegt Deizisau, das ebenfalls zwei Siege am Wochenende verbuchen konnte, aber mit fünf Punkten Rückstand auf das führende Duo keine Titelchancen mehr hat. Gegen Kiel erlaubte Deizisau nur ein einziges Remis von Jonny Hector gegen Peter Heine Nielsen. Und tags darauf sorgte das Team für die zweite Schlappe der Hamburger, die knapp mit 3,5:4,5 unterlagen.

Auf Platz 5 verbesserte sich Bremen. Zur 12. Runde gab es ein spielfrei, weil Aachen nicht mehr in der Liga spielt. Am Sonntag bezwangen die Bremer Hofheim mit 5:3 und können nach schwierigem Saisonstart wieder sorglos in die Zukunft schauen.

Sechster ist Viernheim, das seine beiden Begegnungen vorzeitig ausgetragen hatte, gefolgt von den Hamburgern, deren Reise in den Süden nicht glücklich verlief. Dresden liegt auf Rang 8 und hatte seine Spiele ebenfalls vor zwei Wochen erfüllt. Augsburg sicherte sich Rang 9 und ist damit jenseits aller Abstiegsängste. Garant für den Klassenerhalt war der 4,5:3,5-Sieg am Sonntag gegen Düsseldorf. Held des Tages aus Augsburger Sicht war Viktor Laznicka, der in der längsten Partie der Begegnung am Spitzenbrett Anton Demchenko das Nachsehen gab.

Mühlheim Nord belegt Rang 10, mußte am Samstag jedoch gegen Hofheim eine 3:5-Pleite hinnehmen. Für Mühlheim nicht weiter tragisch, der Klassenerhalt stand nie zur Disposition, aber Hofheim konnte durch den Sieg wieder Hoffnung tanken, weiter im Oberhaus zu bleiben, auch wenn auf Platz 14 noch immer vier Punkte bis zum ersten Nichtabstiegsplatz und damit auf Kiel fehlen. Tröstlich für Hofheim in der Runde der Abstiegskandidaten ist das vergleichsweise leichtere Restprogramm gegen Augsburg und MSA Zugzwang. Sollte Hofheim zwei Siege in den Schlußrunden erzielen und Kiel im Gegenzug gegen Berlin und Dresden jeweils verlieren, wäre das Team fein raus, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist gleichwohl gering.

Berlin auf Rang 11 ist von solchen Sorgen frei. Kiel auf dem Nichtabstiegsplatz muß neben Hofheim auch Düsseldorf auf dem Radar haben. Düsseldorf gelang am Sonntag ein wichtiger 4,5:3,5-Sieg gegen MSA Zugzwang , so daß der Abstand auf Kiel nur noch einen Punkt beträgt. Die Norddeutschen können dennoch ziemlich sicher sein, denn das westsdeutsche Team trifft in den Finalrunden ausgerechnet auf die starken Mannschaften aus Baden-Baden und Deizisau. Zugzwang ist nach wie vor ohne Punkte in der Liga und steht als Abstiegskandidat längst fest.


Runde 12, am 23.3.2019

SC Viernheim - USV TU Dresden 4:4
SV Hockenheim - SF Berlin 7:1
SG Solingen - MSA Zugzwang 6:2
Düsseldorfer SK - BCA Augsburg 3,5:4,5
SV Werder Bremen - DJK Aachen -
SV Mülheim Nord - SV Hofheim 3:5
OSG Baden-Baden - Hamburger SK 6:2
SF Deizisau - SG Turm Kiel 7,5:0,5


Runde 13, am 24.3.2019

USV TU Dresden - SV Hockenheim 3:5
SF Berlin - SC Viernheim 3,5:4,5
MSA Zugzwang - Düsseldorfer SK 3,5:4,5
BCA Augsburg - SG Solingen 3:5
DJK Aachen - SV Mülheim Nord -
SV Hofheim 3 - 5 SV Werder Bremen 3:5
Hamburger SK - SF Deizisau 3,5:4,5
SG Turm Kiel - OSG Baden-Baden 2:6


 Stand nach der 13. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
OSG Baden-Baden
SG Solingen
SV Hockenheim
SF Deizisau
SV Werder Bremen
SC Viernheim
Hamburger SK
USV TU Dresden
BCA Augsburg
SV Mülheim Nord
SF Berlin
SG Turm Kiel
Düsseldorfer SK
SV Hofheim
MSA Zugzwang
DJK Aachen
12
12
12
12
12
12
12
12
13
12
12
12
12
12
13
22
22
21
17
16
15
15
12
10
8
8
7
6
3
0
67  
62  
66  
61,5
55,5
50,5
50,5
46  
42,5
44  
42,5
35  
37  
37  
31  
  

26. März 2019


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