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INTERNATIONAL/310: Kolumbien - Mindestens 14 Gemeindeführer*innen seit Dezember ermordet (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Kolumbien

Mindestens 14 Gemeindeführer*innen seit Dezember ermordet


(Caracas, 30. Januar 2018, telesur) - Am Dienstag, den 30. Januar wurden mit Nixon Mutis und Leidy Amaya zwei weitere Gemeindeführer*innen aus den kolumbianischen Departments Sur de Bolívar und Catacumbo (Region Karibik und Santander) ermordet, weil sie das Recht auf ein Leben in Frieden verteidigten und einforderten. Damit erhöht sich die Anzahl dieser Mordfälle im Dezember und Januar auf mindestens 14.

Die Nachrichtenagentur Prensa Rural veröffentlichte eine Stellungnahme mehrerer Organisationen, demnach die Zahl von 14 Morden den langjährigen Durchschnitt von drei Morden im Monat deutlich übersteigt. "Unsere einzige Möglichkeit als Basisgruppen bleibt die öffentliche Anklage und die Forderung nach sofortigen, mittel- und langfristigen Maßnahmen seitens des Staates. dennoch überrascht - und quält zugleich - die Lethargie des Staates, die bis hin zur Gleichgültigkeit reicht, da er nicht mehr auf unsere Äußerungen und Anfragen reagiert", beklagten die Betroffenen.

Die Organisationen unterstrichen, dass der Staat in solchen Fällen Untersuchungen über bedrohte oder gefährdete Personen anstellt, um über eventuelle Schutzmaßnahmen zu entscheiden. "Diese gehen jedoch nicht auf die reale Einschätzung der Betroffenen ein, weshalb das Ergebnis ist, dass keine Maßnahmen ergriffen werden müssen", betonten sie.

Deshalb haben die Organisationen ein umfassendes Schutzprogramm für Gemeinden und Organisationen ins Leben gerufen, das Gemeindeführer*innen, Aktivist*innen und Repräsentant*innen sozialer, ethnischer, frauenrechtlicher und Gender-Organisationen sowie Menschenrechtsaktivist*innen in den ländlichen Gebieten zugute kommen soll. Die Organisationen forderten von den lokalen Behörden unter anderem die Unterstützung der Basisorganisierung beim Wissen und der Ausübung der kollektiven Rechte.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2018

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